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Bayern nicht zu stoppen - Bedenkliche Krise bei S04

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Jens Keller © dpa

Düsseldorc - Der FC Bayern konnte das Verfolgerduell am Sonntag zwischen Bayer und BVB als souveräner Spitzenreiter genießen. Auf Schalke dagegen nimmt die Krise bedrohliche Ausmaße an.

Bayern München thront weiterhin einsam an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga. Angesichts des großen Vorsprungs konnte Karl-Heinz Rummenigge das sonntägliche und dramatische Verfolgerduell zwischen Bayer Leverkusen und Titelverteidiger Borussia Dortmund entspannt verfolgen. „Drei Spiele, neun Punkte, sieben Tore, keines zugelassen. Wir haben einen Rückrundenstart nach Maß gehabt“, befand Bayerns Vorstandchef nach dem beeindruckenden 3:0-Sieg beim FSV Mainz 05 am Samstag rundum zufrieden.

Obwohl Titelverteidiger BVB eine ähnlich imposante Rückrundenbilanz wie der FC Bayern aufweist, scheint der Kampf um den Titel entschieden. Aber immerhin kehrte die Borussia mit dem 3:2 (2:0) in Leverkusen erstmals seit dem 13. Spieltag wieder auf den zweiten Tabellenplatz zurück. In einem hochklassigen Spitzenspiel sah der BVB nach der frühen Führung durch Marco Reus (3. Minute) und Jakub Blaszczykowski (9./Foulelfmeter) schon wie der sichere Sieger aus. Doch ein Doppelschlag von Stefan Reinartz (58./62.) brachte Bayer zurück ins Spiel. Mit seinem 13. Saisontreffer schoss Robert Lewandowski sein Team zum glücklichen Sieg.

Von einer Siegesserie wie die Bayern und Dortmunder kann der FC Schalke derzeit nur träumen. Vor dem Topduell am kommenden Samstag (18.30 Uhr) in München nimmt die königsblaue Krise bedrohliche Ausmaße an. Die bittere 1:2-Last-Minute-Heimpleite gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth, das nach 17 sieglosen Spielen mit Trainer Mike Büskens ausgerechnet auf Schalke seine Wiederauferstehung feierte, entfachte endgültig eine öffentliche Debatte um die Tauglichkeit von Trainer Jens Keller.

Die königsblauen Fans gingen auf die Barrikaden und demütigten ihr eigenes Team, indem sie ihre ehemaligen Lieblinge Büskens und Gerald Asamoah feierten. Selbst Schalkes Manager Horst Heldt, der seinem glück- und farblosen Coach weiter den Rücken stärkt, wird angesichts des auf sieben Punkte angewachsenen Rückstandes auf Platz vier allmählich mulmig. „Jetzt wird es insgesamt ungemütlich“, sagte Heldt zum wachsenden Druck auf Team und Trainer. Beim Gegner herrschte dagegen Freude pur: „Wir leben noch“, sagte Kapitän Mergim Mavraj nach dem Coup. Und Asamoah rief: „Wie geil ist das denn!“

Durch die Niederlage der Schalker bot sich Mönchengladbach die Chance, in der Tabelle an dem Revierclub vorbeizuziehen. Doch mit dem 1:2 (0:2) beim 1. FC Nürnberg ging die Erfolgsserie des zuletzt neunmal unbesiegten Teams von Trainer Lucien Favre zu Ende. Zwei frühe Tore durch den unberechtigten Foulelfmeter von Timmy Simons (4.) und durch Tomas Pekhart (30.) bescherte dem Gastgeber den ersten Sieg seit dem 16. Spieltag.

Nicht nur Nürnberg feierte einen wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg. Auch bei 1899 Hoffenheim war nach dem 2:1 gegen den SC Freiburg und bei Fortuna Düsseldorf nach dem 3:1 gegen den VfB Stuttgart die Erleichterung groß. Der Vorletzte FC Augsburg sammelte durch das 1:1 beim VfL Wolfsburg einen Punkt, der am Ende überlebenswichtig sein könnte. Das Team von Markus Weinzierl ist im neuen Jahr noch ungeschlagen und hat sich trotz Rang 17 noch längst nicht aufgegeben. Der Trainer arbeitet weiter akribisch und optimistisch am Klassenverbleib. „Wir nehmen die positive Serie mit. Das gibt uns Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Neben den Bremern, denen Nils Petersen mit dem ersten Bundesliga-Doppelpack am Freitag das 2:0 gegen Hannover 96 bescherte, feierten auch Hoffenheim sowie die Aufsteiger aus Düsseldorf und Frankfurt jeweils ihre zweifachen Torschützen. Robbie Kruse (10./37.) ebnete den Rheinländern den Weg zum 3:1 gegen die Schwaben und genoss die Humba vor der Fortuna-Tribüne. „Ich habe zum ersten Mal so mit den Fans gefeiert, das war ein großer Spaß. Aber ich freue mich viel mehr über den Erfolg der Mannschaft als über meine beiden Tore“, sagte der australische Stürmer.

Auf solche Glücksgefühle musste Srdjan Lakic lange warten. Doch gleich beim Debüt im Eintracht-Trikot wurde der Last-Minute-Transfer zum Matchwinner der starken Hessen, die nun sogar auf Champions-League-Kurs steuern. „Ich habe nicht gezweifelt, aber natürlich ist man nach so einer langen Zeit nicht so selbstbewusst“, sagte der Kroate. Die unglücklichen Stationen in Wolfsburg und Hoffenheim sind für Lakic abgehakt. Seine ersten Treffer (22./36.) seit fast 21 Monaten widme er „den Menschen, die immer an mich geglaubt haben“ und denen bei der Eintracht, „die mich unbedingt haben wollten“.

Hoffenheim verdankte das 2:1 gegen Freiburg nicht nur dem zweimal erfolgreichen Stürmer Kevin Volland (10./26.), sondern auch dem guten Debüt des brasilianischen Torhüters Heurelho Gomes, der erst zwei Tage zuvor von Tottenham Hotspur geholt worden war. „Für die kurze Zeit, die er erst bei uns ist, war das eine hervorragende Leistung“, lobte Volland den Brasilianer, der den auf die Tribüne verbannten früheren Nationaltorwart Tim Wiese ersetzte.

dpa

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