Für Borussia Dortmund kommt es nach dem Bomben-Attentat auf den Mannschaftsbus im April 2017 zum Wiedersehen mit AS Monaco. Die Verantwortlichen sind um Normalität bemüht.
Dortmund - Die schrecklichen Erinnerungen an das Bomben-Attentat kommen zwangsläufig noch einmal hoch, doch Borussia Dortmund zwingt sich vor dem emotionalen Wiedersehen mit der AS Monaco zu voller Konzentration auf die sportliche Bedeutung. "Sebastian Kehl hat in Abstimmung mit der Vereinsführung mit den Spielern über die Situation gesprochen. Sie sind sich einig, dass die Ereignisse inzwischen verarbeitet sind", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Champions-League-Heimspiel gegen den französischen Vizemeister am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) der Sport Bild.
Borussia Dortmund: „Thema ruhen lassen“
Mit einem weiteren Sieg könnte der Bundesliga-Tabellenführer nach dem glücklichen Auftakterfolg in Brügge (1:0) Kurs auf das Achtelfinale nehmen. Dabei sollen die störenden Gedanken an den Angriff auf den Mannschaftsbus vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Königsklasse im April 2017 gegen Monaco ausgeblendet werden. "Wir wollen die Begegnung als ganz normales Champions-League-Spiel annehmen und das Thema ruhen lassen", sagte Kehl, der Leiter der Lizenzspielerabteilung.
Doch bei allen Bemühungen um Normalität, der 11. April 2017 wird für immer und ewig in der Dortmunder Historie verankert sein. "An so einem massiven Angriff hätte der Verein zerbrechen können, aber er hat sich letztlich nicht spalten lassen und gezeigt, dass er außergewöhnliche Situationen meistern kann", sagte Watzke.
BVB möchte sich „auf den Fußball konzentrieren“
Da der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter Sergej W., dem die Staatsanwaltschaft versuchten Mord in 28 Fällen vorwirft, noch läuft, werden auch die Spieler immer wieder mit dem Thema konfrontiert. "Ich versuche, es wegzuschieben. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen man denkt, was für ein Glück wir hatten", sagte Marcel Schmelzer. Der Ex-Kapitän ist einer von sieben Spielern des aktuellen Kaders, die an jenem schrecklichen Abend im Teambus saßen.
Innenverteidiger Manuel Akanji und Trainer Lucien Favre gehören nicht dazu. "Wir konzentrieren uns auf den Fußball", sagte Akanji, während Favre vor dem angeschlagenen Gegner warnte. "Monaco ist eine sehr gute Mannschaft, auch wenn sie nicht sehr gut gestartet sind. Das wird eine schwere Aufgabe", sagte der Schweizer Coach. Monaco wartet seit acht Pflichtspielen auf einen Sieg und hinkt den eigenen Ansprüchen als Tabellen-18. in der Ligue 1 deutlich hinterher.
Viel Selbstvertrauen bei Borussia Dortmund
Umso besser läuft es beim BVB. In acht Pflichtspielen unter Favre ist der achtmalige deutsche Meister noch unbesiegt. Man gehe die schwere Aufgabe gegen Monaco daher "mit dem nötigen Selbstvertrauen an", sagte Torhüter Roman Bürki.
Vor Selbstvertrauen strotzt derzeit auch Jadon Sancho. Der 18-Jährige war in der Bundesliga in nur 124 Bundesliga-Minuten bereits an sechs Treffern (ein Tor, sechs Vorlagen) beteiligt. Nach Informationen der Funke Mediengruppe hat Sancho (Vertrag bis 2020) seine Bereitschaft signalisiert, sich langfristig an den BVB zu binden. Der neue Kontrakt soll bereits in den nächsten Tagen unterschrieben werden - möglichst nach einem Sieg beim emotionalen Wiedersehen mit Monaco.
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sid