Bundesliga im Dritten: Fünf TV-Sender machen mit

Hannover - Fußballfans vor dem Bildschirm müssen in der neuen Bundesliga-Saison neue Sender einschalten.
Neben dem Samstag-Spiel um 18.30 Uhr, das live von den Pay TV-Anbietern "Sky" und "Liga total" gezeigt wird, betrifft die wichtigste Änderung den Sonntag. Die ARD hat das DSF als Erstverwerter im Free TV abgelöst und darf von 21.45 Uhr an Bilder zeigen, verzichtet aber wegen der Talkshow "Anne Will" auf eine Sonntag-Sportschau im Ersten. Dafür wandern die zwei, manchmal drei Sonntagsspiele in die Dritten Programme. Deren Quotenhoch - im Juli sind die Dritten mit derzeit 13,9 Prozent Marktanteil klarer Marktführer - dürfte somit anhalten.
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Fünf der sieben Dritten Programme der ARD machen mit. Der NDR (60 Minuten), SWR (55), BR (45), WDR (30) und HR (15) planen Sendungen mit unterschiedlichen Konzepten und Längen. Einheitlicher Beginn soll 21.45 Uhr sein. Der Südwestrundfunk (SWR) hat für Baden-Württemberg ("Sport im Dritten") und Rheinland-Pfalz ("Flutlicht") separate Sportfenster vorgesehen. Der ebenfalls mit dem SWR kooperierende Saarländische Rundfunk (SR), der MDR und RBB werden in ihren Nachrichtensendungen über das Bundesliga-Geschehen berichten. Die Spielberichte sollen eine Länge von rund vier Minuten haben
„Der Fokus liegt auf den beiden Sonntagsspielen", erklärte ARD -Sportkoordinator Axel Balkausky. Er ist auch Sportchef beim NDR , der in seinem einstündigen "Sportclub" zudem noch über Handball, Basketball oder Eishockey berichten will. Obwohl norddeutsche Clubs in diesen Sportarten sehr erfolgreich sind, lässt das Interesse der TV-Zuschauer spürbar nach, sobald nicht der Fußball über den Bildschirm rollt. Im neuen Sportclub-Format dürfte daher die Bundesliga im Vordergrund stehen, zumal mit Meister VfL Wolfsburg, Pokalsieger Werder Bremen und dem Hamburger SV gleich drei Nordclubs international im Einsatz sind.
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"Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Bundesligisten auch sonntags spielen", erklärte Sportclub-Redakteur Andreas Becker. Der NDR berichtet ausschließlich aus einem neuen Studio in Hamburg , Umzüge nach Bremen oder Hannover sind nicht mehr vorgesehen. Aushängeschilder des neuen Moderatoren-Teams sind Gerhard Delling und Reinhold Beckmann. Auch die erkrankte Monica Lierhaus steht auf der Liste. Nach einem internen Probelauf startet der neue Sportclub mit dem Pokal-Wochenende am 2. August.
Ein anderes Konzept verfolgt der WDR. In der halbstündigen Sendung "Bundesliga am Sonntag", moderiert von Okka Gundel und Claus Lufen aus einem virtuellen Studio in Köln , steht ausschließlich der Fußball im Mittelpunkt. Mit ihrer Fußball-Offensive treten die Dritten automatisch in Konkurrenz zu Anne Will und ihrer Gesprächsrunde. Eine Verlegung der Talkshow war im Wahljahr nicht möglich. Ob das Sendeschema auch in den nächsten Jahren beibehalten wird, bleibt abzuwarten. Der Vertrag der ARD mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) läuft bis 2013.
Von Peter Hübner, dpa