Rummenigge nach dem Champions-League-Aus: „Wenn ich dem FC Bayern einen Ratschlag geben dürfte ...“
Karl-Heinz Rummenigge reagiert auf das Champions-League-Ausscheiden des FC Bayern - der Ex-Chef erklärt, was besser werden muss.
München - Nein, behauptet Karl-Heinz Rummenigge, an der Mannschaft liegt das Ausscheiden in der Champions League bestimmt nicht. Im Kader des FC Bayern München* stünden doch „18 Spieler, die voraussichtlich an der WM teilnehmen“, argumentiert der frühere Klubchef, und deshalb, betonte er in Bild: „Das Ausscheiden liegt nicht an der Kader-Qualität.“
Warum der deutsche Fußball-Rekordmeister dann trotzdem schon im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden ist, konnte oder wollte Rummenigge allerdings auch nicht genau erklären. Wenn‘s nicht an der Qualität des Kaders liegt, bleibt als Ursache wohl nur Julian Nagelsmann, der als Trainer nicht genug aus der Qualität macht.
Rummenigges Ratschlag an den FC Bayern
„Wenn ich dem FC Bayern grundsätzlich einen Ratschlag erteilen dürfte“, ergänzte Rummenigge, „dann den, dass sich jeder im Verein auf seine Kompetenzen beschränkt.“ Dinge wie etwa Vertragsverlängerungen „sind Angelegenheit des Vorstands und Aufsichtsrats“. Unklar auch hier, was oder wen genau er nun meint.

Rummenigge ist vor dieser Saison ausgeschieden, er hat sein Amt an Oliver Kahn übergeben. Doch den Kader, dem er nun ausreichend Qualität bescheinigt, hat der langjährige Klubchef noch mit zusammengestellt, genau genommen Hasan Salihamidzic als ausführendes Organ. Kein Wunder, dass Rummenigge ihn für tauglich hält.
Präsident Herbert Hainer erwartet genau von diesem Kader nun eine Trotzreaktion. „Ich bin überzeugt“, sagte er zu Bild, „dass auch unsere ehrgeizigen Spieler so ein Aus nicht auf sich sitzen lassen werden. Das wird sie für die kommende Champions-League-Saison anstacheln. Sie wollen mehr, wollen hier Geschichte schreiben.“
FC Bayern: Wie sieht die Mannschaft in der nächsten Saison aus?
Die Mannschaft in der kommenden Saison wird freilich ein wenig anders aussehen als die derzeitige: Niklas Süle und Corentin Tolisso werden gehen, unklar ist die Zukunft von Mitläufern wie Bouna Sarr, Marc Roca oder Omar Richards. Und dann ist da die Frage: Wird Robert Lewandowski in der kommenden Saison tatsächlich noch da sein?
Derlei Nebengeräusche sieht Rummenigge offenbar als ein Detail bei der Suche nach den Gründen für das Scheitern an. „Es ist der Eindruck entstanden, als würden permanent nur noch Vertragsgespräche stattfinden.“ Dies sei jedoch „nicht hilfreich in so einer Phase der Saison“, es dürfe nicht sein, dass „permanent das Klima“ gestört werde. Rummenigge bezieht den Verein explizit in seine Kritik mit ein.
FC Bayern: Hainer spricht Kahn und Salihamidzic das Vertrauen aus
Den ob der Personal- und Klub-Politik in die Kritik geratenen Kahn und Salihamidzic sprach Hainer unterdessen sein Vertrauen aus: „Beide sind sich der Verantwortung bewusst und werden ihr absolut gerecht. Sie wissen, wie dieser Klub tickt, worauf es hier ankommt, das ist ihre DNA.“ Beide würden nun denken: „Jetzt erst recht.“
Sollten die Bayern den zehnten Meistertitel nacheinander holen, wäre das für Hainer „eine historische Leistung in einer der Top-5-Ligen“ Europas: „Darauf können wir sehr stolz sein“, sagte er und betonte: „Und nächste Saison werden wir dann auch in der Champions League wieder mit aller Macht attackieren.“ (sid)