Kritik am Bundestrainer

Spielt die DFB-Elf gegen Bundestrainer Löw? FCB-Legende tätigt pikante Aussage

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Der Wirbel nach dem DFB-Fiasko ist groß - besonders Joachim Löw ist Zielscheibe der Kritik. Michael Ballack glaubt, die Ursache der Probleme zu kennen.

  • Ganz Deutschland diskutiert über die Blamage der DFB*-Elf gegen Spanien.
  • Bundestrainer* Jogi Löw muss einiges einstecken.
  • Michael Ballack vermutet interne Probleme zwischen Mannschaft und Trainer.

Sevilla - Joachim Löw braucht in diesen Tagen ein dickes Fell. Von allen Seiten prasselt Kritik ein - nach der „Schmach von Sevilla“ war das auch nicht anders zu erwarten. Die schwarze Wolke über der Nationalmannschaft, die Oliver Bierhoff zu vertreiben versuchte, hat sich zu einem heftigen Unwetter entladen. Die Liste der prominenten Kritiker wird immer länger.

Ex-DFB-Kapitän Michael Ballack gab die Blamage in der Nations League „zu denken“. Dass ausgerechnet er dem Bundestrainer nun zur Seite springen würde, war ohnehin nicht zu erwarten. Immerhin war es Löw, mit dem er sich als Spieler verkrachte. Ballack bezeichnete die Niederlage als „Spiegel der aktuellen Situation“. Ob Löw zurücktreten soll? „Schwierig zu beurteilen nach so einer derben Niederlage. Meistens sind solche Ergebnisse ein Fingerzeig“, deutet er an.

DFB: Joachim Löw erntet scharfe Kritik - Ballack spricht von internen Problemen

Ballack vermutet, dass interne Probleme der Grund für das Versagen sind. „Die Art und Weise, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, war erschreckend. Sie haben sich total ergeben. Das ist ein Zeichen, dass es im Innenverhältnis zwischen Mannschaft und Trainer irgendwo hakt“, meint der 44-Jährige.

Kann es wirklich sein, dass Spannungen in der Kabine der Auslöser oder zumindest ein Faktor für den unmotivierten Auftritt waren? Spielt die Mannschaft sogar gegen Löw? Mehmet Scholl und Stefan Effenberg sind anderer Meinung. Sie verteidigen den Bundestrainer. „Das hat nichts mit Löw zu tun, er kann eine Fehlentwicklung nicht an wenigen Tagen auffangen“, sagt Scholl.

Jogi Löw Schuld am Spanien-Desaster? Effenberg und Scholl verteidigen Bundestrainer

Effenberg nimmt die Spieler in die Pflicht. „Es standen Spieler auf dem Platz, die Qualität und zum Teil auch große Erfahrung haben. Wenn sie das nicht abrufen, muss man auch mal mit dem Finger auf sie zeigen und nicht nur auf Jogi Löw.“ Auch die Forderung, Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller zurückzuholen, teilt Effenberg nicht.

Lothar Matthäus, Olaf Thon, Didi Hamann und andere fordern hingegen Löws Rücktritt. „Löw hat den perfekten Zeitpunkt zum Rücktritt verpasst. Er wirkt amtsmüde. Seine öffentlichen Statements sind nicht mehr so klar, deutlich und souverän wie noch vor einigen Jahren. Und das spiegelt seine Mannschaft wider.“ Löw wird vorerst Bundestrainer bleiben - das entschieden die Verantwortlichen bei einem Geheim-Treffen. (epp) *tz.de ist Teil des Ippen-Redaktionsnetzwerks.

Rubriklistenbild: © Achim Scheidemann/dpa

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