Ex-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann rät dem DFB, in der Jugendarbeit auf ehemalige Nationalspieler zurückzugreifen und hat dabei auch gleich einen Namen parat. Joachim Löw dürfte der eher nicht gefallen.
Der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann rät dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), bei der Talentförderung auf die Unterstützung von ehemaligen Nationalspielern wie Michael Ballack zurückzugreifen. "Ich denke, es wäre schön, wenn wir wieder mehr Praktiker beim DFB in verschiedenen Positionen hätten", sagte Klinsmann (54) der Sport Bild und ergänzte: "Es wäre fantastisch, wenn der DFB Spieler wie Michael Ballack gewinnen würde."
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Klinsmann lieferte die Gründe für seine Einschätzung gleich mit. "Ich glaube, dass vor allem bei den Junioren-Nationalmannschaften Leute mitarbeiten sollten, die als Spieler alles durchgemacht haben, die Gefühlswelt eines Spielers erlebt haben", sagte Klinsmann: "Theorie-Wissen kannst du dir immer aneignen. Jeder ehemalige Spieler kann den Funktionär-Job erlernen, aber ein Funktionär kann ganz schwer Praktiker werden."
Michael Ballack kritisiert DFB und Joachim Löw
Der ehemalige DFB-Kapitän Ballack hatte in der Vorwoche für Aufsehen gesorgt, als er Bundestrainer Joachim Löw und die DFB-Spitze für die Fortsetzung der Ära Löw trotz des Scheiterns bei der WM-Endrunde in Russland kritisiert hatte. Klinsmann glaubt dennoch, dass Ballack gerade für die deutschen Nachwuchsspieler wertvoll sein könnte - vielleicht sogar als Trainer. "Er verfügt über einen Riesen-Wissensschatz, ist umgänglich, gerade aus. Ihm stehen alle Türen offen", sagte Klinsmann.
SID