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Ronaldo im Abreise-Wirbel: Portugal-Chaos kurz vor dem Viertelfinale

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Von: Stefan Schmid

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Die Nicht-Berücksichtigung von Cristiano Ronaldo im WM-Achtelfinale schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt sieht sich der Verband zu einer Stellungnahme gezwungen.

Al-Schahania – Superstar Cristiano Ronaldo wirkte alles andere als glücklich darüber, dass er beim Achtelfinale der WM 2022 von seinem Trainer Fernando Santos nicht für die Startelf berücksichtigt wurde. Erst in der 74. Minute wurde Ronaldo eingewechselt, da stand es schon 5:1 für Portugal.

Im Anschluss an den 6:1-Erfolg gegen die Schweiz ging der ganze Zirkus dann richtig los. Unter anderem wurden Gerüchte laut, nach denen der exzentrische Superstar mit einer Abreise aus Katar gedroht haben soll, befeuert wird dies ausgerechnet durch dessen eigene Schwester. Mittlerweile hat der Verband die Meldungen dementiert und auch Ronaldo selbst äußerte sich, ohne jedoch direkt zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen.

Ronaldo-Schwester radikal: „Wollte so sehr, dass er die Nationalmannschaft verlässt“

Schon während des Spiels wurde klar, dass die Reservistenrolle des portugiesischen Superstars in dessen Umfeld auf wenig Gegenliebe stieß. Der Blick von Ronaldos Ehefrau Georgina zu Beginn des Spiels, die sich auf der Tribüne im Stadion befand, sprach Bände. Not amused war die Gattin des exzentrischen Spielers, dessen Ansehen nach seiner Vertragsauflösung bei Manchester United nun auch in der Nationalmannschaft zu bröckeln scheint.

Cristiano Ronaldo war gegen die Schweiz sichtlich unzufrieden mit seinem Platz auf der Bank.
Cristiano Ronaldo war gegen die Schweiz sichtlich unzufrieden mit seinem Platz auf der Bank. © IMAGO/Marcio Machado

Einen Tag später schlugen die Worte eines anderen Teils des Ronaldo-Clans ein wie eine Bombe. Seine Schwester Katia Aveiro schrieb auf Instagram unter einem Bild, welches den Portugiesen auf der Ersatzbank zeigt, folgendes: „Ich wollte so sehr, dass er nach Hause kommt, dass er die Nationalmannschaft verlässt und sich an unsere Seite setzt, um ihn zu umarmen und ihm zu sagen, dass alles in Ordnung ist.“

Abreise-Gerüchte nötigen Portugal zu Stellungnahme

Interessant an den Zeilen von Ronaldos Schwester ist der Umstand, dass diese in der Vergangenheitsform formuliert sind. Es liegt also durchaus der Schluss nahe, dass sich der missverstandene Superstar mit einer Abreise aus Katar auseinandergesetzt hatte. Wie die portugiesische Zeitung Record als erste berichtete, hatte Ronaldo, nachdem er von seinem Bankplatz gegen die Schweiz erfahren haben soll, mit der Abreise gedroht. Kurz nach dem Gespräch mit Trainer Fernando Santos soll er es sich aber doch noch anders überlegt haben.

Mit dem Ziel, die Diskussion zu ersticken, gab der Verband eine Stellungnahme heraus, die jeglichen Abreise-Gedanken von Ronaldo in die Welt der Märchen verweist. Der 37-Jährige hätte „zu keinem Zeitpunkt damit gedroht, die Nationalmannschaft in Katar zu verlassen“, so die offizielle Darstellung am Donnerstag. Weiter wirbt der Verband für Respekt gegenüber ihres Kapitäns und spricht von einer „einzigartigen Geschichte im Dienste der Nationalmannschaft und des Landes“, die weiter von ihm ausgebaut werden würde.

Ronaldo umschifft klares Dementi – Schwestern schießen scharf

Würde sich Ronaldo selbst mit einem klaren Dementi ob der Abreise-Gerüchte äußern, würde es wohl besser gelingen, die Sache aus der Welt zu schaffen. Doch diesen Gefallen scheint er dem Verband kurz vor dem Viertelfinale gegen Marokko nicht tun zu wollen. So äußerte sich dieser zwar, ging aber nicht direkt auf die Vorwürfe ein. Seine Mannschaft, so schreibt er auf Twitter, sei „eine Gruppe, die zu vereint ist, um von äußeren Kräften zerbrochen zu werden. Eine Nation, die zu mutig ist, um sich von einem Gegner einschüchtern zu lassen. Ein Team im wahrsten Sinne des Wortes, das bis zum Ende für den Traum kämpfen wird!“

Deutlicher, wenn auch in eine andere Richtung, werden da seine Schwestern. Sowohl Katia Aveiro, die schon mit den Abreise-Wünschen für Schlagzeilen sorgte, als auch Elma Aveiro schießen über Instagram scharf gegen die Kritiker im eigenen Land. „Sie fluchen, sie beharren weiter auf Beleidigung und Undankbarkeit“ so Katia, während Schwester Elma noch eine Schippe oben drauflegt. Sie „bitte nur 1 % der Elenden und Heuchler, nicht mit offenem Mund Scheiße zu sagen.“ (sch)

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