+++ 16.26 Uhr: Nachdem das DHB-Team vor dem Hauptrundenspiel gegen Spanien von weiteren Corona-Fällen verschont blieb, hat es nun das spanische Team erwischt, berichtet Sport 1.
Demnach wurden zwei Spieler positiv getestet: der frühere Kieler Bundesliga-Spieler Joan Canellas sowie Ian Tarrafeta. Das teilt der spanische Verband am Donnerstagnachmittag mit. Bislang hatte es während der Handball-EM keine Corona-Fällen im spanischen Team gegeben. Canellas und Tarrafeta seien in „gutem Gesundheitszustand“ und hätten sich in Quarantäne begeben, heißt es in der Mitteilung. Alle anderen spanischen Spieler können am Spiel gegen Deutschland teilnehmen.
+++ 14.32 Uhr: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist wenige Stunden vor dem ersten Hauptrundenspiel gegen Spanien von weiteren Corona-Fällen verschont geblieben. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) am Donnerstagmittag mit. Alle Tests, die am Mittwochabend durchgeführt worden sind, seien negativ gewesen. Für die ausgefallenen Spieler seien mittlerweile auch die drei Nachrücker Lukas Stutzke, David Schmidt und Tobias Reichmann von der MT Melsungen zu der Mannschaft* gestoßen. Bundestrainer Alfred Gislason stehen im EM-Duell mit dem Titelverteidiger heute somit 16 Handballer zur Verfügung.
Aufgrund der vielen positiven Corona-Tests hatte der DHB am Mittwochabend beim Europäischen Handballverband (EHF) eine Verlegung des Spiels gegen Spanien beantragt. Dem Antrag auf Spielverlegung gab die EHF nicht statt. Das Spiel wird wie geplant am Donnerstagabend um 18 Uhr in Bratislava stattfinden.
+++ 12.20 Uhr: Die Omikron-Welle bei der Handball-Europameisterschaft erfasst neben der deutschen Mannschaft zunehmend auch andere Nationen. Am Mittwoch wurden aus dem Lager der zwölf im Turnier verbliebenen Teams 18 positive Corona-Fälle gemeldet - inklusive der drei in der DHB-Auswahl.
Die ist mit bisher zwölf infizierten Spielern am stärksten betroffen. Ähnlich heftig erwischt hat es bei der Endrunde in Ungarn und der Slowakei den EM-Zweiten Kroatien, bei dem es bis zum Donnerstagmorgen insgesamt neun positive Fälle gab.
Polen beklagte bis zu diesem Zeitpunkt sechs infizierte Spieler, die Niederlande und Russland jeweils vier, Schweden und Island je drei und Olympiasieger Frankreich einen. Immerhin vier Hauptrunden-Teilnehmer verzeichneten noch gar keinen Corona-Fall während des Turniers: Titelverteidiger Spanien, Weltmeister Dänemark, der EM-Dritte Norwegen und Montenegro.
Update vom 20.01.2022, 08.40 Uhr: Nach weiteren Corona-Ausfällen gehen Deutschlands Handballer personell geschwächt in das erste EM-Hauptrundenspiel gegen Spanien. Für das Duell mit dem Titelverteidiger an diesem Donnerstag (18.00 Uhr/ARD) stehen Bundestrainer Alfred Gislason aber immerhin 16 Spieler zur Verfügung, weil der DHB nach dpa-Informationen erneut Spieler für das Turnier in der Slowakei und Ungarn nachnominiert hat.
Bratislava - Hinter der DHB-Auswahl liegen turbulente Tage. Zwar konnte die Mannschaft rund um Bundestrainer Alfred Gislason bereits am Sonntag (16.01.2022) den Einzug in die Hauptrunde feiern, doch anschließend überschlugen sich die schlechten Neuigkeiten. Bereits am Wochenende wurde Rückraumspieler Julius Kühn positiv auf Corona getestet, der für ihn nachnominierte Spieler Hendrik Wagner war ebenfalls positiv und konnte der Mannschaft deshalb nicht helfen.
Doch damit noch nicht genug. Am Montag (17.01.2022) waren dann gleich fünf weitere Spieler des DHB-Teams infiziert, am Dienstag (18.01.2022) kamen noch zwei weitere Corona-Fälle hinzu. Somit fielen kurzfristig insgesamt neun Spieler aus. Trainer Gislason nominierte fünf Spieler nach, darunter auch Torhüter Johannes Bitter. Hätte er am Dienstag gegen Polen noch nicht spielen können, hätte die deutsche Mannschaft keinen Torhüter gehabt, denn sowohl Andreas Wolff als auch Till Klimpke befinden sich aufgrund einer Corona-Infektion in der Isolation.
Es ging aber gut, Bitter konnte spielen und zeigte gleich eine gute Leistung gegen Polen. Insgesamt wirkte das DHB-Team besser in Form, die Abwehr lieferte erstmals in diesem Turnier richtig ab, vorne sorgten vor allem Julian Köster und Christoph Steinert für die nötigen Tore. Am Ende war das Ergebnis mit 30:23 dann doch deutlich* und die Mannschaft sicherte sich den ersten Platz in der Gruppe.
In der Hauptrunde warten nun Spanien, Norwegen, Schweden und Russland auf die DHB-Auswahl. Alles andere als leichte Aufgaben, doch die Mannschaft hatte sich bereits vor dem Turnier selbst als „Wundertüte“ bezeichnet – und werden dieser Bezeichnung auch gerecht.
Trotzdem: Gegen Belarus und Österreich tat sich die Mannschaft streckenweise richtig schwer, die Abwehr ließ zu viele Treffer der Gegner zu. Kann die Mannschaft ihre Leistung aus dem Spiel gegen Polen auch in der Hauptrunde bestätigen, könnten sie allerdings eine kleine Chance auf ein Weiterkommen wahren. Im ersten Spiel der Hauptrunde geht es am Donnerstag (20.01.2022) nun zunächst gegen den amtierenden Europameister Spanien.
Das spanische Team startet zwar mit sechs Turnierdebütanten in die Handball-EM, das große Ziel lautet für die Mannschaft um Nationaltrainer Jordi Ribera aber wieder: Titelverteidigung. Nach dem überraschenden Sieg der deutschen Mannschaft 2016 kam 2018 und 2020 kein Team mehr an Spanien vorbei, sie dürften also der stärkste Gegner der DHB-Auswahl in der Hauptrunde sein. (skr) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA