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Mehrere Brüche im Gesicht: Der Keeper des TSGV Waldstetten wird am Freitag in Stuttgart operiert - und will irgendwann wieder Fußball spielen.
Waldstetten. Bei seinem letzten Auftritt als aktiver Fußballer hat's ihn schlimm erwischt: Marc Scherrenbacher (41) zog sich beim Dreikönigsturnier des TV Straßdorf eine schwere Gesichtsverletzung zu. Im Interview spricht der Keeper des TSGV Waldstetten über die Szene im Halbfinale, die Diagnose und darüber, dass er sich gerade von Suppen und Brei ernährt.
Herr Scherrenbacher, haben Sie noch Schmerzen?
Scherrenbacher: Es geht eigentlich, ich kann nur nicht fest zubeißen. Ich kann also nicht normal essen und ernähre mich gerade von Brei und Suppen.
Welche Verletzungen wurden bei Ihnen diagnostiziert?
Ich habe mir das Jochbein, das Nasenbein und zweimal den Oberkiefer gebrochen. Außerdem die Augenhöhle angebrochen. Insgesamt sind es sieben, acht Brüche im Gesicht. Den Anblick möchte ich gerade niemand zumuten.
Passiert ist es im Spiel gegen die SG Bettringen - zwei Sekunden vor der Schlusssirene. Können Sie sich noch an die Szene erinnern?
Ja, ich war eigentlich die ganze Zeit voll bei Bewusstsein. Der Ball lag frei im Strafraum, ich wollte mit der Hand klären, und der Stürmer der SG Bettringen hat gleichzeitig versucht, das Tor zu erzielen. Es war ein normaler Zweikampf und ganz sicher keine Absicht. Außerdem haben sich die Bettringer hinterher gleich entschuldigt.
Wussten Sie sofort, dass es eine schlimmere Verletzung ist?
Ja, meine Torwarthandschuhe waren sofort voll mit Blut. Ich habe in der Halle rund einen halben Liter Blut verloren. Da dachte ich nur an einen Nasenbeinbruch, aber in der Kabine habe ich dann die Schwellungen im Gesicht gesehen und gemerkt, dass auch mein Biss nicht mehr stimmt. Da wusste ich, dass es schlimmer sein muss.
Wie geht's jetzt weiter?
Ich hatte am Montag ein Gespräch mit den Ärzten in Stuttgart, sie haben mir gesagt, dass alles reparabel ist. Am Freitag werde ich dann operiert. Ich werde drei Tage im Katharinenhospital bleiben müssen.
War's das jetzt endgültig mit dem Fußballspielen?
Mit dem Dreikönigsturnier in Straßdorf wollte ich ja ohnehin meine aktive Laufbahn beenden, wobei ich beim TSGV Waldstetten gesagt habe, dass ich mithelfe, wenn in der Rückrunde Not am Mann ist. Das hat sich jetzt erledigt.
Das heißt, Sie kehren nicht mehr zurück auf den Platz?
Doch. Zwar nicht bei den Aktiven und auf dem Niveau wie bisher. Aber ich bin mir sicher, dass ich irgendwann wieder auf dem Platz stehen werde, vielleicht mit der AH. Aber jetzt geht es nur darum, dass ich wieder gesund werde.