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Handball-EM: Wird Deutschland gegen Spanien verschoben? Entscheidung gefallen

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Von: Patrick Mayer

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Das DHB-Team trotzt bei der Handball-EM dem Coronavirus-Wirbel. Zuletzt stand eine Verlegung des Spiels gegen Spanien im Raum - nun gibt es Klarheit.

Update vom 21. Januar, 16.30 Uhr: Nach dem Europameister ist vor Skandinavien: Deutschland bekommt es nach der Lehrstunde gegen Spanien bei der Handball-EM mit dem starken Norwegen zu tun. Verfolgen Sie das Spiel des DHB-Teams heute Abend hier im Live-Ticker.

Update vom 20. Januar, 16.30 Uhr: Das DHB-Team startet also trotz immenser Corona-Sorgen wie geplant in der Hauptrunde. Verfolgen Sie das Spiel Deutschlands bei der Handball-EM gegen Europameister Spanien an diesem Donnerstagabend (18 Uhr) hier im Live-Ticker.

Handball-EM: DHB-Team spielt in Hauptrunde wie geplant gegen Spanien

Update vom 20. Januar, 12.44 Uhr: Das erste Hauptrunden-Spiel der deutschen Handballer bei der Europameisterschaft gegen Spanien findet wie geplant am Donnerstagabend* (18 Uhr/ARD) statt. Wegen des Corona-Ausbruchs in der Nationalmannschaft hatte der Deutsche Handballbund (DHB) bei Europas Verband EHF eine Verlegung der Partie beantragt. Dies lehnte die EHF am Donnerstagmittag ab. Bei der Entscheidung seien mehrere Faktoren berücksichtigt worden, teilte die EHF mit.

Dazu gehörten unter anderem die sportliche Situation beim deutschen Gegner Spanien, die bestehenden TV-Verträge sowie die allgemeine Mediensituation, die Arena-Ausstattung einschließlich der Verfügbarkeit von Schlüsselpersonal. Bei der EM in der Slowakei und Ungarn wurden bislang zwölf deutsche Nationalspieler positiv auf das Coronavirus getestet. Um überhaupt noch antreten zu können, hat Bundestrainer Alfred Gislason bislang elf Bundesliga-Profis nachnominiert. 

Handball-EM: Rückzug von Deutschland? Entscheidung nach Krisensitzung gefallen

Update vom 19. Januar, 23.07 Uhr: Am Tag vor dem Handball-Klassiker gegen Spanien schlug Omikron erneut gnadenlos zu und stellte die gesamte deutsche EM-Mission infrage. Beim freiwilligen Training in Bratislava stand Bundestrainer Alfred Gislason nur noch ein Restkader zur Verfügung, wenig später sickerte durch: Drei weitere Spieler haben sich mit Corona infiziert - die personelle Lage im DHB-Team nimmt vor dem Auftakt in die Hauptrunde dramatische Züge an.

Trotz inzwischen zwölf coronabedingten Ausfällen will die deutsche Mannschaft zur Hauptrunde weiter antreten. Zwar beantragte der Verband, die Partie gegen Titelverteidiger Spanien am Donnerstagabend (18.00 Uhr/ARD) auf einen anderen Tag zu verlegen. Einen Rückzug aus dem Turnier wird es vorerst aber nicht geben. Das ist das Ergebnis einer Krisensitzung des Deutschen Handballbundes (DHB) mit Vertretern der Bundesliga.

"Wir haben intensiv mit den Spielern, Delegationsmitgliedern, den HBL- und EHF-Vertretern diskutiert. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir es verantworten können, im Turnier zu verbleiben. Wir haben größten Respekt vor allen Delegationsmitgliedern", sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober in einer virtuellen Medienrunde am späten Abend.

Nach den neuen Coronafällen von Mittwoch werden die Rückraumspieler Lukas Stutzke und David Schmidt sowie Rechtsaußen Tobias Reichmann zum Team stoßen. Die Situation ist herausfordernd: "Wir kämpfen an allen Fronten. Wir müssen uns alle mit Dingen beschäftigen, die nichts mit Sport zu tun haben", sagte DHB-Teammanager Oliver Roggisch in einem Online-Verbandstalk: "Das ist brutal."

DHB-Sportvorstand Axel Kromer sprach von einer "sehr komplexen" Entscheidung der Krisenkonferenz. Stutzke traf bereits am Mittwochabend im deutschen Teamquartier in Bratislava ein. Schmidt und Reichmann werden am Donnerstagvormittag in der slowakischen Hauptstadt erwartet - bei einem negativen PCR-Tests kann das Trio sofort eingesetzt werden.

Nach Corona-Irrsinn bei der EM: Weitere zwei Spieler sollen nachreisen - einer war 2016 Europameister

Update vom 19. Januar, 19.20 Uhr: Nach den ganzen Corona-Fällen sollen wieder zwei Spieler nachnominiert werden. Dieses Mal handelt es sich laut Bild um Tobias Reichmann (MT Melsungen), den die Handball-Fans kennen sollten. Der 33-Jährige wurde 2016 Europameister. Dazu soll auch Lukas Stutzke vom Bergischen HC nachreisen.

Tobias Reichman (ganz links) soll zur Nationalmannschaft nachreisen.
Tobias Reichman (ganz links) soll zur Nationalmannschaft nachreisen. © picture alliance/dpa | Sascha Klahn

Update vom 19. Januar, 15.48 Uhr: Die deutschen Handballer haben bei der Europameisterschaft weitere Corona-Fälle zu beklagen. Dies teilte der Deutsche Handballbund an diesem Mittwoch mit. Wie viele und welche Spieler positiv getestet wurden, blieb zunächst offen.

Erstmeldung vom 19. Januar, 14.30 Uhr: München/Bratislava - Was für ein Rückschlag. Was für eine Moral. Was für ein Durcheinander. Deutschland hat bei der Handball-EM durch eine starke Leistung und ein 33:23 (15:12) gegen Polen aufhorchen lassen. Und das nach einem großen Corona-Wirbel mit neun positiv getesteten Spielern im DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason*.

Deutschland bei der Handball-EM: Corona-Durcheinander rund um das DHB-Team

Die Solidarität in der deutschen Handball-Familie und die spontane Unterstützung durch die Bundesliga (HBL) sind in dieser Gemengelage riesig. Fünf Spieler rückten nach, darunter die Europameister Paul Drux (26 Jahre) und Fabian Wiede (27) von den Füchsen Berlin.

Die Rückraum-Spieler gehörten vor dem Turnier noch nicht einmal dem vorläufigen 35er-Kader an. Beide hatten für die Handball-EM 2022 in Ungarn und der Slowakei* abgesagt, Drux, weil er seinem strapazierten Körper nach Knieproblemen eine Pause geben wollte. Wiede nach eigenen Angaben aus familiären Gründen.

Es ist noch nicht klar, ob wir ein Training riskieren.

Bundestrainer Alfred Gislason

Eine Ausnahme-Regelung der Europäischen Handballföderation machte ihr Nachrücken jetzt möglich. Zudem stießen Linksaußen Rune Dahmke (28/THW Kiel), Torwart Johannes „Jogi“ Bitter (39/HSV Hamburg) und Kreisläufer Sebastian Firnhaber (27/HC Erlangen) zur deutschen Nationalmannschaft. Kurios: Wäre auch Bitter kurzfristig positiv getestet worden oder in der Partie verletzungsbedingt ausgefallen, hätte Feldspieler Drux ins Tor gemusst. Der Spielmacher scherzte hinterher: „Ich habe mich in der Halbzeit sogar schon warm gemacht. Ich weiß nicht, warum Alfred dann nicht auch mal gewechselt hat.“

Das Corona-Durcheinander nimmt trotz der Riesen-Moral gegen die Polen indes neue Ausmaße an. Man könnte sagen: Das DHB-Team fährt mit Blick auf das Coronavirus* auf Sicht, die Situation könnte sich stündlich ändern.

Im Video: Aus dem Flieger ins Tor - „Jogi“ Bitter mit Express-Einsatz bei der Handball-EM

So war am Mittwochvormittag noch unklar, ob Bundestrainer Gislason vor dem ersten Zwischenrunden-Match Deutschlands gegen EM-Titelverteidiger Spanien (Donnerstag, 18 Uhr, ARD und hier im Live-Ticker) überhaupt mit dem DHB-Team trainieren kann. „Es ist noch nicht klar, ob wir ein Training riskieren“, erklärte der 62-jährige Isländer im Teamhotel in der slowakischen Hauptstadt Bratislava: „Wir werden einen Schnelltest machen vor dem Training. Anschließend ist von den Organisatoren vorgesehen, einen PCR-Test nach dem Training zu machen.“

Deutschland bei der Handball-EM: Schon neun positive Corona-Tests im DHB-Team

Positive Corona-Tests im DHB-Team:Alter / Klub:
Julius Kühn28 Jahre, MT Melsungen
Hendrik Wagner24 Jahre, Eulen Ludwigshafen
Kai Häfner32 Jahre, MT Melsungen
Timo Kastening26 Jahre, MT Melsungen
Lukas Mertens25 Jahre, SC Magdeburg
Luca Witzke22 Jahre, SC DHfK Leipzig
Andreas Wolff30 Jahre, KS Kielce (Polen)
Till Klimpke23 Jahre, HSG Wetzlar
Marcel Schiller30 Jahre, Frisch Auf Göppingen
Trotz Corona-Chaos mit der Chance auf das Halbfinale: Bundetrainer Alfred Gislason (Mi.) und das DHB-Team bei der Handball-EM.
Trotz Corona-Chaos mit der Chance auf das Halbfinale: Bundetrainer Alfred Gislason (Mi.) und das DHB-Team bei der Handball-EM. © IMAGO / Laci Perenyi

Unklar ist indes auch, wie es mit den Nachrückern weitergeht, sollten sich Spieler aus dem ursprünglichen Kader freitesten. Ein erster Kandidat für dieses Szenario ist Rückraum-Shooter Julius Kühn (MT Melsungen). Der 28-Jährige ist geboostert und symptomfrei. Bei negativen PCR-Tests* am Mittwoch und am Donnerstagmorgen könnte der Europameister von 2016 gegen Handball-Schwergewicht Spanien am Donnerstagabend auf der Platte stehen.

Deutschland bei der Handball-EM: Corona-Wirbel - DHB-Team hat die Chance auf das Halbfinale

Müssen die Nachrücker also schon wieder Platz machen? Kommen sie teils in der Hauptrunde gar nicht erst zum Einsatz? Müssen sie sogar wieder abreisen? Das alles konnte der Deutsche Handballbund (DHB) am Mittwochvormittag auf Nachfrage von Ippen Media nicht beantworten. Man sei „hochflexibel“ und erstmal „dankbar für die Unterstützung aus der Bundesliga“, teilte ein Sprecher mit.

Handball-EMZwischenrundengruppe II
Donnerstag, 20. Januar, 18 UhrDeutschland - Spanien
Freitag, 21. Januar, 20.30 UhrDeutschland - Norwegen
Sonntag, 23. Januar, 18 UhrDeutschland - Schweden
Dienstag, 25. Januar, 18 UhrDeutschland - Russland

Alles weitere müsse man von Tag zu Tag sehen, hieß es weiter. Am Mittwochmorgen kamen als Nachrücker sieben und acht Torhüter Daniel Rebmann (Frisch Auf Göppingen) und Rechtsaußen Patrick Zieker (TVB Stuttgart) im Mannschaftshotel in Bratislava an, in dem das DHB-Team für die Handball-EM* mehrere Etagen als Bubble gebucht hat.

Dort halten sich die Spieler getrennt von allen anderen Gästen auf. Sogar einen eigenen Koch haben die deutschen Handballer mitgebracht. Den Corona-Ausbruch während der Europameisterschaft* verhinderte das nicht. So bleibt das Covid-Durcheinander groß, während der Außenseiter plötzlich eine reale Chance auf das Halbfinale hat. (pm) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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