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Skispringen bei Olympia: „Haben das Damen-Skispringen zerstört“ - Skispringer toben nach „Kasperltheater“

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Von: Tobias Ruf

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Skispringen: Herren-Coach Stefan Horngacher (links) und Damen-Trainer Maximilian Mechler sind bedient.
Skispringen: Herren-Coach Stefan Horngacher (links) und Damen-Trainer Maximilian Mechler sind bedient. © picture alliance/dpa | Daniel Karmann

Das Skispringen im Mixed bei Olympia 2022 gerät zur Farce. Vier Damen aus Top-Nationen werden disqualifiziert. Die deutschen Verantwortlichen üben scharfe Kritik, die Athleten sind am Boden zerstört.

Zhangjiakou/Peking - Im Skispringen bei Olympia 2022 entwickelte sich das Team-Mixedspringen zu einem skandalösen Wettkampf. Vier Damen aus vier Top-Nationen wurden disqualifiziert. Die Funktionäre des Deutschen Skiverbandes (DSV) und die Springer reagierten mit scharfer Kritik.

Das Skispringen bei Olympia 2022 hat am Montag einen handfesten Skandal erzeugt. Im Team-Mixedspringen wurden Daniela Iraschko-Stolz aus Österreich, Sara Takanashi aus Japan, Anna Odine Stroem aus Norwegen und Katharina Althaus aus Deutschland disqualifiziert.

Skispringen bei Olympia: Deutschland scheidet aus, wütende Reaktionen

Grund war der Anzug. Die ersprungenen Punkte der Athletinnen wurden den Teams abgezogen. Deutschland schied dadurch im 1. Durchgang aus, die anderen Teams hatten keine Chance mehr auf eine Medaille.

Die Verantwortlichen und Athleten des deutschen Teams waren außer sich vor Wut. „Wir sind stocksauer. Die drei disqualifizierten Damen haben gesagt, dass sie die gleichen Anzüge wie im Einzel gesprungen sind. Das ist kein deutsches Problem, wir haben mit den Teams aus Österreich und Japan auch gesprochen“, sagte Horst Hüttel, sportlicher Leiter im Ski Nordisch beim DSV, im ZDF.

Skispringen bei Olympia: „Da wurde gesucht, bis etwas gefunden wurde“

Er legte nach und berichtete von den Erlebnissen seiner betroffenen Athletin Althaus. „Katharina hat gesagt, dass sie über 20 Minuten kontrolliert wurde. Es wurde so lange durchsucht, bis was gefunden wurde. Das ist für unseren Sport ein richtiger Mist.“

Althaus selbst fand noch drastischere Worte. „Es war eine Premiere fürs Skispringen, für uns Damen. Wir haben uns so darüber gefreut, dass wir einen zweiten Wettkampf bei Olympia haben. Die Fis hat das mit dieser Aktion zerstört“, sagte die Silbermedaillengewinnerin von der Normalschanze.

Herren-Bundestrainer Stefan Horngacher legte nach: „Die Kontrollen hier, das verstehe ich nicht. Hier bei Olympia wird angefangen, anders zu kontrollieren. Jedes Jahr gibt es andere Regeln. Das ist nicht im Sinne des Sports.“

Skispringen: Bundestrainer Horngacher aufgelöst - „Überlegen, ob ich dieses Kasperltheater mitmache“

Er war so frustriert, dass er sogar über einen Rückzug aus dem Skispringen nachdachte. „Das ist ein einziges Kasperltheater und ich finde das lächerlich. Ich muss mir in der nächsten Zeit überlegen, ob ich das im nächsten Jahr noch mitmache.“

Die Springer konnten die Geschehnisse nicht fassen. Karl Geiger war konsterniert: „Das ist eine harte Nummer. Ich habe mich noch über meinen Sprung gefreut. Endlich hat es mal funktioniert. Und dann passiert das. Dass es gleich drei Damen erwischt, irgendwas ist da komisch“, sagte der deutsche Topspringer

Der Internationale Skiverband äußerte sich noch nicht zu den Vorfällen. Den betroffenen Teams wurde die Chance auf eine Medaille genommen, dieser Tag wird große Auswirkungen auf das Skispringen haben.

Quelle: chiemgau24.de

*chiemgau24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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