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VfR Aalen feiert und atmet im Abstiegskampf durch

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Von: Alexander Haag

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Jubel nach dem Treffer zum 2:0: Vico Meien und Paolo Maiella.
Jubel nach dem Treffer zum 2:0: Vico Meien und Paolo Maiella. © Roland Sippel - Eibner-Pressefot

Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die Elf von Tobias Cramer gewinnt das Nachholspiel beim direkten Konkurrenten Hessen Kassel mit 2:1 (1:0) und hat jetzt vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Kassel

Die Fans brüllten lautstark „Auswärtssieg“. Und aus der Kabine dröhnte Partymusik. Der VfR Aalen hat auch das zweite Spiel in der englischen Woche gewonnen. Durch das 2:1 (1:0) bei Hessen Kassel hat die Elf von Trainer Tobias Cramer nicht nur den direkten Verfolger distanziert, sondern auch den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf vier Punkte vergrößert.

Drei Tage, zwei Spiele, sechs Punkte: „Das ist schon ein Brett, jetzt müssen wir schauen, dass alle auf dem Boden bleiben“, sagt Tobias Cramer. Wobei der Trainer am Dienstagabend selbst strahlte. „Wir sind enorm glücklich. Es ist bemerkenswert, mit welcher Leidenschaft wir unser eigenes Tor verteidigt haben.“ Das war am Ende auch der Grund, weshalb der VfR Aalen nach dem Anschlusstreffer zwar gewankt, nicht aber gefallen ist. „Es war klar, dass nach dem 1:2 etwas Stress reinkommt. Das ist schade, weil wir das Spiel früher hätten entscheiden können.“

Tatsächlich setzte der VfR Aalen in den ersten 45 Minuten nahtlos an die starke Leistung vom Samstag an, als den Schwarz-Weißen der Überraschungscoup gegen Kickers Offenbach (2:0) gelang. Und bereits nach drei Minuten wäre die frühe Führung möglich gewesen, Paolo Maiella fehlte aber die letzte Zielstrebigkeit. Aalen dominierte weiter das Geschehen, Kassel bekam vor den knapp 1400 Zuschauern im heimischen Auestadion keinen Zugriff auf die Partie. Jonas Arcalean ließ die zweite Gelegenheit liegen (9). Und trotzdem musste die Cramer-Elf plötzlich tief durchatmen. Elias Liesche Prieto umkurvte im Strafraum Keeper Michel Witte, seinen Heber klärte Ali Odabas zur Ecke (18.). Danach nahm der VfR wieder das Heft in die Hand. Zuerst scheiterte Kristjan Arh Cesen aus der zweiten Reihe (25.), dann bedienten nacheinander Sascha Korb (33.) und Cesen (34.) den umtriebigen Maiella, der allerdings zweimal freistehend im Strafraum den Ball verstolperte. Aalen benötigte schließlich eine Standardsituation, um endlich Kapital zu schlagen. Eckball Stefan Wächter, Kopfballverlängerung Jonas Arcalean, Michael Schaupp vollendet - 1:0 (39.). Vico Meien hatte vor der Pause sogar das 2:0 auf dem Fuß (43.).

Ausgerechnet der in den ersten 45 Minuten noch glücklose Maiella bescherte dem VfR Aalen den perfekten Start in den zweiten Durchgang. KSV-Keeper Sündermann kommt an die Flanke von Wächter nicht ran, und der VfR-Angreifer hat keine Mühe, den Ball ins leere Tore zu schieben - 2:0 (48.).

Müller hat das 3:1 auf dem Fuß

Kassel musste jetzt kommen, und Kassel kam. Maurice Springfeld zielte knapp daneben (59.), und als VfR-Torwart Witte bereits geschlagen war, rettete erneut Odabas auf der Linie (63.). Im dritten Anlauf belohnten sich dann auch die Kasseler. Ex-Bundesligaprofi Sararer hämmerte eine Direktabnahme aus 10 Metern unter die Latte - 1:2 (68.). Cramer reagierte mit dem zweiten Doppelwechsel, und der gerade ins Spiel gekommene Mark Müller hätte den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellen können, er scheiterte nach toller Vorarbeit von Alessandro Abruscia aber freistehend an Sündermann (77.).

Sollte sich die nächste leichtfertig vergebene Großchance am Ende rächen? Nein, weil die Aalener mit der angesprochenen Leidenschaft ihr Tor verteidigten. Und Kassel nicht mehr entschlossen genug agierte. „Man kann verlieren, aber über die Art und Weise müssen wir reden“, kritisiert KSV-Trainer Tobias Damm seine Elf.

Beim VfR Aalen gab's dagegen nichts mehr zu reden. Stattdessen wurde auf der langen Heimfahrt gefeiert.

So spielten sie:

KSV: Sündermann - Springfeld, Nennhuber, Glück - Najjer (83. Fischer), Brill, Stendera (66. Döringer), Liesche (66. Iksal) - Meha (83. Pululu), Duma (46. Jones) - Serarer

VfR: Witte (Note: 3) - Korb (3/ 86. Just/ -), Schaupp (2), Odabas (2), Cesen (2,5) - Bux (2,5), Meien (2) - Maiella (2,5/ 75. M. Müller /-), Wächter (3/ 67. Abruscia /-), Arcalean (2,5/ 67. Kindsvater /-) - Kienle (2,5/ 75. Seitz /-)

Tore: 0:1 Schaupp (39.), 0:2 Maiella (48.), 1:2 Sararer (68.)

Gelbe Karten: Nennhuber, Brill / Korb, Kindsvater, Seitz, Cesen, Witte

Schiedsrichter: Lukas Heim (Bruchsal)

Zuschauer: 1379

Stimmen zum Spiel: „Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Team“

Michel Witte, VfR-Keeper: „Ich glaube, dass wir von Anfang an gezeigt haben, dass wir nicht mit leeren Händen nach Hause gehen wollen. Bis zur 60. Minute waren wir klar die bessere Mannschaft, wir haben uns in jeden Ball reingehauen. Die letzten 30 Minuten wird's dann ekelig, aber wir haben es angenommen.“

Michael Schaupp, VfR-Innenverteidiger: „Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Team. Es war Abstiegskampf pur, kein schönes Spiel. Hinten raus haben wir es zu spannend gemacht, aber wir haben die drei Punkte. Das zählt. Jetzt wollen wir am Freitag die nächsten drei.“

Ali Odabas, VfR-Kapitän: „Hut ab vor der Mannschaft, sie hat alles reingehauen. So muss das sein. Hinten raus wird's nach dem 1:2 eng, aber wir haben es super gemacht.

Jonas Arcalean, VfR-Angreifer: „Wir waren richtig aggressiv.“

Jubel nach dem Treffer zum 2:0: Paolo Maiell:
Jubel nach dem Treffer zum 2:0: Paolo Maiell: © Roland Sippel - Eibner-Pressefot
Kampf um den Ball zwischen Vico Meien, Alban Meha, Frederic Brill, Sercan Sararer.
Kampf um den Ball zwischen Vico Meien, Alban Meha, Frederic Brill, Sercan Sararer. © Roland Sippel - Eibner-Pressefot
Holger Bux mit vollem Einsatz.
Holger Bux mit vollem Einsatz. © Roland Sippel - Eibner-Pressefot
Kampf um den Ball zwischen Paolo Maiella, Lennart Rose, Marlon Suedermann:
Kampf um den Ball zwischen Paolo Maiella, Lennart Rose, Marlon Suedermann: © Roland Sippel - Eibner-Pressefot

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