Unter Beobachtung 

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Ihre Vorgesetzten wollen all Ihre Arbeitsschritte bis ins kleinste Detail regeln? Dann kann es sinnvoll sein, das offene Gespräch zu suchen - und fixe Vereinbarungen zu treffen. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-mag

Micromanagement: Wie man mit zu viel Kontrolle im Job umgeht 

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Muss man für alle Arbeitsschritte die Zustimmung von Vorgesetzten einholen und die Arbeit bis ins kleinste Detail dokumentieren, kann das viel Zeit kosten. Denn wer permanent damit beschäftigt ist, zu berichten, was gerade wo mit wem besprochen wurde, wird ständig unterbrochen, so die Karriereberaterin und Diplom-Psychologin Ragnhild Struss in einem Blogbeitrag. Übermäßig viele Rückfragen der Vorgesetzten ließen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem oft an sich selbst zweifeln. Vor allem wenn es sich um erfahrene Kollegen und Kolleginnen handelt. Die Kontrolle kann dann auch viele negative Effekte mit sich bringen.Die Expertin rät Beschäftigten, die sich mehr Freiheiten im Job wünschen, nicht zu warten, bis man gefragt oder überprüft wird - sondern selbst die Initiative zu ergreifen. Das könne man etwa tun, indem man ungefragt kleine Statusberichte schickt. Im besten Fall entwickeln Vorgesetzte nach einer Weile das Gefühl, dass sie sich verlassen können - und die Frequenz des Einmischens wird geringer, erläutert die Karriereberaterin Ragnhild Struss.

Regelmäßige Termine und klare Ziele

Von Diskussionen darüber, wer in den kleinsten Details des Vorgehens Recht hat, rät Ragnhild Struss hingegen ab. Das könne die „Kontroll-Notwendigkeit“ der Vorgesetzten noch verstärken.Belastet Sie das Thema Kontrolle, empfiehlt die Psychologin, das offene und ehrliche Gespräch mit der Führungskraft zu suchen. Dort können Sie in „Ich-Botschaften“ ganz klar formulieren, was das übermäßige Kontrollieren in Ihnen auslöst, wie es sich negativ auf die Arbeitsmotivation und auch negativ auf die Arbeitsergebnisse auswirkt.

Kompromisse finden

 Kompromisse könnten dann etwa gefunden werden, indem man zusagt, bei Problemen oder Schwierigkeiten sofort auf die Führungskraft zuzukommen. Und indem man regelmäßige Termine vereinbart, zu denen alle wichtigen Informationen zu laufenden Aufgaben und Projekten aufbereitet werden.Außerdem sei es laut der Karriereberaterin sinnvoll: Gemeinsam mit den Vorgesetzten klar definieren, welches Ziel in welcher Zeit und gegebenenfalls mit welchen Mitteln verfolgt werden soll - und die Vereinbarung schriftlich festhalten.

dpa

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