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Klimawandel sorgt für Schreckens-Szenario: Arktisches Eis wohl viel früher verschwunden als erst angenommen

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Von: Thomas Konnerth

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Ein Eisbär steht im Nordpolarmeer auf eine Eisscholle und blickt in das Wasser.
Klimawandel könnte Arktisches Eis bis 2035 komplett verschwinden lassen: Horror-Szenario in 15 Jahren © Ulf Mauder/dpa/picture alliance

Der Arktische Ozean bald komplett ohne Eis? Wie Wissenschaftler jetzt berechnet haben, könnte dieses Szenario könnte bereits 2035 Realität werden. Die Folgen wären fatal.

Nuuk - Die Menge des Meereises des Arktischen Ozeans ist im Juli auf einen historischen Tiefstand geschrumpft. Die Ausdehnung liegt aktuell 16 Prozent unter dem Mittelwert der vergangenen Jahre - der geringste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Die University of Cambridge hat nun in einer Zusammenarbeit mit dem nationalen meteorologischen Dienst des Vereinigten Königreichs ein drastisches Szenario prognostiziert: Bis 2035 könnte aufgrund des Klimawandels das Eis in der Arktischen See komplett verschwunden sein.

Arktischer Ozean durch Klimawandel bis 2035 ohne Eis: Horror-Szenario rückt immer näher

Das Eis des Arktischen Ozeans spielt eine tragende Rolle im Ökosystem der Erde, ein Verschwinden würde zum einen den Meeresspiegel extrem ansteigen lassen und zum anderen zahlreichen Tierarten, wie zum Beispiel den Eisbären, den Lebensraum nehmen.

Durch die intensive Sonneneinstrahlung im Frühling bilden sich auf der Eisschicht des Ozeans kleine Seen. Diese reflektieren das ankommende Sonnenlicht deutlich schlechter als das helle Eis. Dadurch werden mehr Sonnenstrahlen und damit mehr Energie vom Wasser aufgenommen, was durch den Rückkopplungseffekt zu einer weiteren Schmelze führt.

Diese „Polare Verstärkung“ tritt jedes Jahr auf. In diesem Juli ist die Ausdehnung des Arktischen Meereises allerdings 16 Prozent unter dem Mittelwert der letzten Jahre - ein historischer Tiefstand. „Das ist die Konsequenz aus der Klimaerwärmung“, sagte Meereisphysiker Marcel Nicolaus vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Im Mai und im Juni dieses Jahres war es an der sibirischen Küste mehr als sechs Grad wärmer als in den Jahren zuvor. „So früh im Jahr so viel Wärme in das System zu bringen, beschleunigt und verfrüht das Schmelzen des Eises“, so Nicolaus.

Klimawandel sorgt für Horror-Szenario: Arktischer Ozean bis 2035 ohne Eis

Unter vielen Experten besteht Einigkeit, dass der Arktische Ozean bis 2050 komplett ohne Eis sein wird. Das Team aus Cambridge nutzte für seine Berechnungen nun ein neues Tool des Met Office. Sie gehen jetzt davon aus, dass die Arktische See bis 2035 vollständig abgetaut ist. Die Folgen: Der in dieser Region heimische Eisbär soll laut Vorhersage bis 2100 komplett ausgestorben sein. Der Meeresspielgel würde durch die Schmelze des Eises zusätzlich ansteigen und die Ozeane anheizen. Dann würde ein schreckliches Szenario drohen.

Grönlands ewiges Eis ist nach neuen Forschungen wohl ebenfalls verloren - weltweit drohen dramatische Folgen. Ein anderes Land wird vom Klimawandel besonders schwer getroffen. Und Forscher warnen vor einem Wetter-Chaos in 50 Jahren.

tko

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