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Corona in Österreich: Trotz Lockdowns sind viele Skigebiete völlig überfüllt - Polizei muss einschreiten

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Die Skigebiete in Österreich haben seit Heiligabend geöffnet - unter strengen Corona-Einschränkungen. In manchen Wintersportorten werden die Covid-19-Regeln aber nicht oder kaum eingehalten. Der News-Ticker zur Pandemie in der Alpenrepublik.

  • Österreich geht wegen der hohen Inzidenz* in einen dritten Corona*-Lockdown - die Ski-Lifte öffnen dennoch. Die Maskenpflicht beim Wintersport sorgt bei den Betreibern allerdings für Empörung.
  • Beim ersten Massentest* waren weniger Österreicher als erwartet. In Wien feierten Jugendliche eine illegale Corona-Party, bis die Polizei kam (Update vom 27. Dezember, 11.34 Uhr).
  • Am Wochenende rund um Weihnachten geraten viele Skigebiete einen Tag vor dem neuen Lockdown an ihre Corona-Kapazitätsgrenzen (Update vom 27. Dezember, 18.15 Uhr).
  • Dieser News-Ticker wird fortlaufend aktualisiert.

+++ Wir beenden diesen Ticker. Alle weiteren Infos und Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in Österreich lesen Sie fortan in diesem News-Ticker. +++

Update vom 27. Dezember, 18.15 Uhr: Menschenmassen dicht an dicht. Und das mitten in der Coronavirus-Pandemie. In Österreich wird es ab 28. Dezember schon den dritten harten Lockdown* wegen Covid-19 geben - davon ausgenommen: die Skigebiete zwischen Vorarlberg, Tirol, Salzburger Land und Kärnten.

Diese dürfen trotz der angespannten Corona-Lage in ganz Europa Ende Dezember weiter offen haben. Und am Tag vor dem nächsten Lockdown in der Alpenrepublik nutzten offensichtlich tausende Wintersport-Fans das Ausflugswetter. Nachdem es schon am zweiten Weihnachtsfeiertag Berichte von überfüllten Skigebieten gegeben hatte, stießen auch an diesem Sonntag reihenweise Skilifte an ihre Corona-Kapazitätsgrenzen.

Die Kronen Zeitung listete am Sonntagnachmittag volle Skigebiete in Österreich auf - Berichte gab es aber auch über andere volle Skigebiete. Ein Überblick vom Wochenende:

Volle Skigebiete in Österreich:Bundesland:
HinterstoderOberösterreich
WurzelalmOberösterreich
KasbergOberösterreich
SchladmingSteiermark
St. Jakob im WaldeSteiermark
SemmeringNiederösterreich
Mönichkirchen-MarienseeNiederösterreich
Annaberger SkilifteNiederösterreich
BodentalKärnten
ZauchenseeSalzburg
DamülsVorarlberg

In mehreren Skigebieten mussten Polizei, Feuerwehr oder Ordnungskräfte die Zufahrten zu den Skigebieten sperren, teils bildeten sich lange Verkehrsstaus. Parkplätze waren hoffnungslos überfüllt. Zur Einordnung: Während der Corona-Pandemie dürften die Skilift-Betreiber nur vorher definierte Kontingente an Wintersport-Fans auf die Pisten lassen.

In Österreich sind viele Regionen in den Bergen wirtschaftlich maßgeblich auf den Winter-Tourismus angewiesen. Markant: Für Ausländer gilt aktuell eine mehrtägige Quarantäne-Pflicht in der Alpenrepublik, weswegen wohl vor allem Einheimische für den aktuellen Ansturm zwischen Weihnachten und Silvester sorgen.

27. Dezember, Grünau im Almtal: Der Parkplatz am Skigebiet Kasberg ist voll.

Corona-Pandemie in Österreich: Großer Andrang in den Skigebieten zwischen Kärnten und Salzburg

Update vom 27. Dezember, 14.51 Uhr: Auch die Skigebiete Österreichs bemerkten von den verschärften Regeln, die seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag gelten, nicht viel. Am Wochenende herrschte ein riesiger Andrang.

Bei strahlendem Sonnenschein gab es teils so große Verkehrsstaus, dass einige die Notbremse zogen und den Zutritt sperrten. Das Bodental in Kärnten, das Winterwandern und Langlauf bietet, blieb nach dem Ansturm von Samstag am Sonntag geschlossen, ebenso die Rodelwiesen in Semmering rund 100 Kilometer südwestlich von Wien.

In Damüls in Vorarlberg rund 70 Kilometer südlich von Lindau am Bodensee musste eine zu große Menschenansammlung aufgelöst werden.

Grünau im Almtal: Am Wochenende rund um Weihnachten kamen bei gutem Wetter viele Wintersport-Fans - trotz der Corona-Auflagen.

Corona in Österreich: Illegale Corona-Party in Wien fiel nur durch Zufall auf

Update vom 27. Dezember, 11.34 Uhr: Eigentlich sind die Ausgangsbeschränkungen in Österreich seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag wieder deutlich verschärft worden. Verlassen darf man die Wohnung nur noch aus triftigem Grund. Das konnte eine Gruppe Jugendlicher in Wien aber nicht davon abhalten noch am selben Abend, eine große Party mit 40 bis 50 Gästen zu feiern. Die jungen Leute im Alter zwischen 13 und 22 Jahren hätten eigens ein Haus dafür angemietet, wie die Polizei am Sonntag berichtete.

Knapp zwei Dutzend von ihnen seien angezeigt worden, die anderen seien geflohen. Unter den Gästen war auch ein 19-jähriger Deutscher, der nun wegen Drogenbesitzes belangt wird. Die Party sei aufgeflogen, da sich ein Feiernder am Kopf verletzt hatte. Freunde brachten ihn nach draußen und alarmierten ein paar Straßen entfernt die Rettungskräfte, doch hinzukommende Polizeibeamte entdeckten die Party.

Eigentlich dürfen die Österreicher nur noch aus dem Haus um zum Beispiel zur Arbeit oder zum Arzt zu gehen. Auch Sport und Spaziergänge sind aber erlaubt. Die Geschäfte bleiben - bis auf Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken - bis 17. Januar geschlossen. Mit diesem dritten Lockdown will Kanzler Kurz die Pandemie wieder unter Kontrolle bekommen.

Corona in Österreich: Trotz des Lockdowns sind viele Skilifte geöffnet

Update vom 26. Dezember, 15.40 Uhr: Trotz des neuen Lockdowns in Österreich fahren im Nachbarland weiter viele Skilifte. „Die Gäste sind sehr diszipliniert“, sagte die Sprecherin der Skigebiete Hochkar und Ötscher in Niederösterreich, Karin Munk, am Samstag der APA. „Im Moment läuft alles nach Plan.“

Die Seilbahnen mussten ihre maximale Gästeanzahl um mehr als die Hälfte reduzieren, Tickets müssen vorab online gekauft werden. Nur wer ein gültiges Ticket hat, bekommt Zutritt zu den Skigebieten und Parkplätzen. Skifahrer über 14 Jahre müssen FFP2-Masken tragen, wenn sie sich in Gondeln aufhalten oder anstehen.

Corona in Österreich: Andrang am Semmering sorgt für Chaos - Bürgermeister droht mit Absperrung

Anders ist die Lage hingegen am Semmering (Bezirk Neukirchen) in Niederösterreich. Dort hatte der Andrang an den Weihnachtsfeiertagen für Besorgnis gesorgt. Laut APA wurden am Samstag 250 Sperrgitter aufgestellt. So solle erreicht werden, dass nur eine begrenze Zahl an Menschen in das Gebiet kommt.

Trotz Durchsagen und entsprechender Schilder seien die Abstandsregeln nicht immer eingehalten worden. Zudem sei wild geparkt worden. „Wir werden kontrollieren, wer das Areal betritt. Wenn das nicht funktionieren sollte, werden wir morgen ganz absperren“, wird Bürgermeister Hermann Doppelreiter (ÖVP) von oe24.at zitiert.

Corona in Österreich: Kurz warnt - „Die dritte Welle wird über uns hereinbrechen“

Update vom 26. Dezember, 12.48 Uhr: So schnell wird der Corona-Winter nicht vorbei sein, glaubt Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz* (ÖVP). „Das erste Quartal 2021 wird sicherlich für Europa noch eine extreme Herausforderung, die dritte Welle wird über uns hereinbrechen, und die Ansteckungszahlen werden in vielen europäischen Ländern wieder massiv zunehmen“, sagte er in einem Interview mit dem Sender ORF. Kurz weiter:

„Danach gehe ich davon aus, dass es aufgrund der höheren Temperaturen, aber auch aufgrund der stetig steigenden Zahlen derer, die geimpft sind, eine stetige Entspannung geben wird. Und ich rechne damit, dass wir im Sommer wieder in weiten Teilen zur Normalität zurückkehren können.“

Zudem verteidigte er das Vorgehen seiner Regierung in der ersten Welle: „Es war richtig, früh entschlossen zu reagieren, damit die Ansteckungszahlen eben erst gar nicht explodieren. Das ist der beste Weg, mit dieser Pandemie umzugehen.“ Österreich befindet sich seit Samstag im dritten Lockdown (siehe Update vom 26. Dezember, 10.32 Uhr). Dass Skilifte am 24. Dezember öffnen durften, rechtfertigt Kurz mit demokratischen Entscheidungsprozessen. Viele Bundesländer hätten dafür gekämpft, dass Sport im Freien auch während des Lockdowns möglich sein müsse. „Am Ende des Tages müssen politische Entscheidungen natürlich von einer breiten Gruppe politisch Verantwortlicher getragen werden.“

Kurz ist fest davon überzeugt, dass sich Corona-Tests durchsetzen werden. „Ich glaube, dass Tests in den kommenden Monaten eine absolute Normalität werden wie das tägliche Zähneputzen, und ich glaube, die Masse der Menschen wird froh darüber sein, wenn uns die Tests helfen, Ansteckungen zu reduzieren.“

Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich

Corona in Österreich: Dritter Lockdown im Land - Impfdosen eingetroffen

Update vom 26. Dezember, 10.32 Uhr: Pünktlich zum Start des dritten Corona-Lockdowns in Österreich an diesem Samstag sind in der Nacht die ersten Impfdosen mit dem Mittel von Biontech und Pfizer im Land eingetroffen. Die Lieferung kam über Deutschland aus Belgien, wie die Behörden mitteilten. Die etwa 10.000 Dosen seien ab dem Grenzübergang in Suben in Oberösterreich unter Polizeibegleitschutz in ein Lager in Wien gebracht worden. Die Impfaktion soll am Sonntag beginnen, zunächst bei über 80-Jährigen Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen, ähnlich wie in Deutschland.

Durch den Shutdown* bleiben viele Geschäfte nun erst einmal bis zum 17. Januar geschlossen. Ausgenommen sind zum Beispiel Lebensmittelläden, Apotheken und Drogerien. Friseure und viele andere Dienstleister sind zu, ebenso Kultur- und Freizeiteinrichtungen. In den vergangenen sieben Tagen wurden rund 160 Fälle pro 100.000 Einwohner gezählt. Damit liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz im Gegensatz zu den vergangenen Monaten inzwischen unter den aktuellen Werten in Deutschland.

Corona in Österreich: 400 Ski-Stationen haben geöffnet - nur vereinzelt Skifahrer unterwegs

Update vom 25. Dezember: Viel wurde kritisiert, doch am Eröffnungstag selbst blieb der erwartete Ansturm aus. Trotz der Corona-Pandemie haben in Österreich an Heiligabend rund 400 Ski-Stationen des Landes wieder geöffnet - und das obwohl ab Samstag, 26. Dezember, der dritte landesweiter Corona-Lockdown in Kraft tritt.

Aufgrund der 10-Tage-Quarantäne war mit großem Touristenaufkommen ohnehin nicht zu rechnen, doch selbst für die Österreicher selbst, fiel der Ski-Start, wie es so schön heißt, ins Wasser. Im Westen Österreichs war Weihnachten großteils regnerisch und in höheren Lagen verschneit. Nur vereinzelt fanden sich Skifahrer auf den Pisten, wie das Portal oe24.at berichtet. So konnte man zumindest in den Wintersportregionen ohne Probleme den nötigen Sicherheitsabstand einhalten.

Dennoch folgen weitere Klagen. Für Unverständnis sorgt vor allem die Maskenpflicht an und in den Gondeln. „Massives Unverständnis“ herrscht dazu auch bei Alois Rainer, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Tiroler Wirtschaftskammer, über die Take-Away-Regelung. „Wer ersetzt den Wirten diesen zusätzlichen Schaden?“, meinte er heute.

Erstmeldung vom 23. Dezember: Wien - Die Skilifte dürfen ab dem 24. Dezember unter strengen Auflagen öffnen - aber Touristen erwartet an dem Tag in Österreich kaum jemand. Die müssen wegen Corona bis zu zehn Tage in Quarantäne. Der Start ist ohnehin für Einheimische gedacht - aber ohne Ischgl, das auch Nicht-Wintersportlern inzwischen etwas sagen dürfte.

Und auch Saalbach-Hinterglemm wird nicht dabei sein. Der Grund: die österreichweit geltende Pflicht, in den Gondeln und beim Anstehen eine FFP2-Maske zu tragen: „Irgendwann reicht es“, sagte nun Saalbacher-Bergbahnen-Geschäftsführerin Isabella Dschulnigg den Salzburger Nachrichten. Die FFP2-Pflicht sei aus Sicht ihrer Branche verfassungswidrig. Eine Überprüfung der Masken könne eine Seilbahn nicht gewährleisten, aber die rechtliche Haftung liege bei den Geschäftsführern.

Spaß in Ischgl (Archivbild) - vor Corona

Ischgl-Tourismuschef zu Corona in Österreich: „Wir sind im Schaufenster“

In Ischgl, einst Hotspot bei der Verbreitung des Coronavirus, sei das Problem das grenzüberschreitende Skigebiet mit der Schweiz. „Wenn man zwei Schwünge auf Schweizer Gebiet macht, müsste man bei Rückkehr nach Österreich in Quarantäne“, sagte Ischgls Tourismuschef Andreas Steibl.

Auch bei der Schutzmasken-Pflicht und der Gastronomie herrschten in der Schweiz und Österreich teils völlig andere Bestimmungen. „Wir sind im Schaufenster und wollen unter diesen Bedingungen lieber nicht starten.“ Ein Start werde nun nach dem in Österreich bis 17. Januar dauernden Lockdown angestrebt, der auch Restaurants und Hotels umfasst.

Corona-Massentests in Österreich: Kurz-Regierung versucht es mit zweitem Durchlauf

In dem Nachbarland Deutschlands liegt der Inzidenzwert aktuell um 200. Vergangenen Freitag hatte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) einen dritten harten Lockdown ankündigt. Der zweite endete erst am 7. Dezember. Vom 26. Dezember bis zum 24. Januar gelten wieder ganztägige Ausgangsbeschränkungen. Lockerungen soll es für Bürger geben, die sich an den für Mitte Januar (15.-17.) geplanten Corona-Massentests beteiligen.

Das Land hat dabei einen anderen Fahrplan als Deutschland: Geschäfte (außer Apotheken und Drogerien), Museen und Schulen müssen erneut schließen - ab dem 18. Januar sollen sie dann für jene Bürger zugänglich sein, die ein negatives Testergebnis vorweisen können. Lehrer, Ladenverkäufer und Fahrer von öffentlichen Verkehrsmitteln sollen ab diesem Datum wöchentlich neu getestet werden. (dpa/AFP/frs) *Merkur.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

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Rubriklistenbild: © Wolfgang Spitzbart/APA/dpa

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