- VonPatrick Mayerschließen
Weil die Corona-Zahlen zwischen Wien und Linz steigen: Österreich verschärft in der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie seine Covid-19-Regeln durch eine Corona-Ampel. Der News-Ticker.
- Coronavirus-Pandemie*: Auch Österreich hat mit der zweiten Corona-Welle* zu kämpfen.
- Bundeskanzler Sebastian Kurz verkündet neue Empfehlungen zu Covid-19*-Schutzmaßnahmen.
- Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen) und Kurz stellen die neue Corona-Ampel mit verschärften Regeln vor (siehe Update vom 4. September, 10.10 Uhr).
- Alle Entwicklungen zur Corona*-Lage in der Alpenrepublik hier im News-Ticker.
+++ Dieser News-Ticker ist beendet. Fortan halten wir Sie zur Corona-Lage in Österreich in diesem Ticker auf dem Laufenden. +++
Update vom 17. September 2020: Die Corona-Zahlen in Österreich steigen aktuell enorm. Kanzler Kurz verschärfte nun die Corona-Maßnahmen in Österreich.
Update vom 6. September, 19.07 Uhr: Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober musste sich jüngst Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) beugen. Der Regierungschef forderte die sogenannte Corona-Ampel und damit strenge Verschärfungen der Corona-Maßnahmen, während es Anschober und die Grünen bei Empfehlungen belassen wollten. Letztlich setzte sich Kurz durch.
Mit etwas Abstand zur Entscheidung vom Freitag erklärte der Gesundheitsminister nun gegenüber oe24.at, keine „Streitereien“ innerhalb der Regierung haben zu wollen. Nur gemeinsam werde man es schaffen, Österreich weiter gut durch die Pandemie zu bringen. Zentraler Bestandteil der nun ausgerufenen Strategie wird dabei wie angekündigt die Corona-Ampel sein. Ab Montag (7. September) tritt sie in Kraft. Die Maskenpflicht soll dann landesweit in Schulen gelten, am Freitag sollen Geschäfte nachziehen. Betroffen sind davon die Regionen, die die Warnstufe "Gelb" erreicht haben (Update vom 4. September, 10.10 Uhr).
Wende in Österreich: Corona-Regeln werden stark verschärft
Update vom 4. September, 11.20 Uhr: Sebastian Kurz (ÖVP) hat sich doch durchgesetzt - zumindest in Teilen. Der Bundeskanzler wollte bei den schwierigen Verhandlungen zur Corona-Ampel konkrete Verschärfungen der Schutzmaßnahmen durchsetzen, und nicht nur Empfehlungen geben wie Die Grünen unter Vize-Kanzler Werner Kogler und Bundesgesundheitsminister Rudolf „Rudi" Anschober.
Bei den Frühwarnstufen der Corona-Ampel rückt in Österreich jetzt also der Mund-Nasen-Schutz in den Fokus. Großveranstaltungen, die Kurz deutlich limitieren wollte, bleiben aber - zumindest bei der Farbe Gelb - weiter unberührt.
Derweil spitzt sich das internationale Wettrennen um einen Impfstoff immer weiter zu - auch Geheimdienste hätten sich eingeschaltet. Experten sehen Parallelen zum Kalten Krieg.
Update vom 4. September, 10.10 Uhr: Die österreichische Bundesregierung hat die Corona-Ampel für Österreich präsentiert.
Sebastian Kurz zur Corona-Ampel in Österreich: „So viel Einschränkung wie notwendig“
„Wir präsentieren Ihnen die Ampelschaltung für Österreich. Die Ampel ist für die Bevölkerung ein guter Überblick, wie unterschiedlich die Entwicklung in den Regionen ist“, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitagmorgen und meinte zur Maxime der Maßnahme: „So viel Freiheit wie möglich, so viel Einschränkung wie notwendig.“
Vize-Kanzler Werner Kogler (Die Grünen) bekräftigte, dass damit die „lokalen Gesundheitsbehörden Instrumente an der Hand“ hätten. „In Städten greift das Virus stärker um sich“, erzählte Gesundheitsminister Rudolf „Rudi“ Anschober (Die Grünen) und vermittelte Optimismus: „Wir haben in den vergangenen 24 Stunden 14.233 Tests durchgeführt.“
Die österreichische Corona-Ampel hat nach Farben geordnet vier aufsteigende Warnstufen: Grün, Gelb, Orange und Rot. Drei Großstädte und ein Bezirk haben demnach den gelben Bereich mit entsprechenden Maßnahmen erreicht:
- Wien (Bundesland und Hauptstadt, etwa 1,9 Millionen Einwohner)
- Graz (Landeshauptstadt Steiermark, etwa 291.000 Einwohner)
- Linz (Landeshauptstadt Oberösterreich, etwa 206.000 Einwohner)
- Bezirk Kufstein (Tirol, unmittelbar an der Grenze zu Bayern, etwa 110.000 Einwohner)
Coronavirus-Pandemie in Österreich: Die Corona-Ampel kommt ab Montag
Erstmals erklärte die Bundesregierung auch, was denn nun Gelb auf der Corona-Ampel an Maßnahmen nach sich zieht.
Großveranstaltungen sind davon offenbar nicht betroffen. Gelten soll die Corona-Ampel ab diesem Montag (07. September). Laut Gesundheitsminister Anschober „ist die Kernmaßnahme“, die Vorschriften für das Tragen der Mundschutzmasken auszuweiten.
Ausweitung des Mund-Nasen-Schutzes - das bedeutet Gelb auf der Corona-Ampel:
- Im gesamten Einzelhandel und der Gastronomie müssen Mundschutzmasken getragen werden. Bei Grün gilt dies bereits für Supermärkte, Apotheken und Banken.
- In den Schulen gilt dann ebenfalls eine Maskenpflicht - aber nicht in den Klassen selbst, sondern in den Zugängen und den Fluren.
Covid-19 in Österreich: Bundeskanzler Sebastian Kurz und Länder einigen sich auf Warnsystem
Update vom 4. September, 7.19 Uhr: In Österreich startet nach den zuletzt deutlich gestiegenen Sars-CoV-2-Fallzahlen an diesem Freitag ein Corona-Warnsystem in Form einer vierfarbigen Ampel. Die Infektionslage in jeder Region soll von einer Expertenkommission wöchentlich bewertet werden und im Internet in einer Farbstufe von Grün (niedriges Risiko) über Gelb und Orange bis Rot (sehr hohes Risiko) erscheinen. Für jede Stufe sollen Maßnahmen gelten.
Welche Maßnahmen konkret durch die jeweiligen Farbstufen ausgelöst werden sollen, blieb bis vor dem Start der Ampel offen. Die tatsächliche Entscheidung über die Ampelfarbe soll nach der Expertenkommission bei der Regional- und Bundespolitik liegen. Die gesetzliche Grundlage für Maßnahmen wie etwa Betretungsverbote kann jedoch erst Ende September vom Parlament beschlossen werden, nachdem das Verfassungsgericht die Corona-Verordnung aus dem Frühjahr teils kassierte hatte.
Eine rote Ampel soll dabei nach Aussage von Gesundheitsminister Rudolf Anschober nicht automatisch einen weiteren Lockdown zur Folge haben. Der Grünen-Politiker kündigte an, dass erst die Regierung und der Hauptausschuss des Parlaments herangezogen werden sollen. Das Bildungsministerium hatte bereits verschiedene Maßnahmen in den Schulen je nach Ampelfarbe angekündigt: So soll bei einer roten Ampel etwa auf Heimunterricht umgestellt werden.
Rekordanstieg der Zahlen in Österreich - Nächste Corona-Party sorgt für Entsetzen
Update vom 03. September, 19.10 Uhr: Eine erneute Meldung von einer Corona-Party in Österreich sorgt für Aufregung in der Alpenrepublik. Nachdem bereits bekannt wurde, dass sich 222 Personen nach einer unerlaubten Party in einem Nachtklub in Graz in Quarantäne begeben mussten, kommt nun eine ähnliche Meldung aus der Hauptstadt.
Das Portal oe24 veröffentlicht ein Video, das am Wochenende im Wiener Szeneclub „Danzón“ entstanden sein soll. In diesem sieht man eine Vielzahl von Menschen auf engem Raum zu lauter Musik tanzen. Von Mindestabstand oder Maskenpflicht keine Spur. Auch an die coronabedingte Sperrstunde sollen sich die Betreiber nicht gehalten haben. Die Quittung folgte sogleich: Ein Insider berichtete dem Portal, dass bereits fünf Mitarbeiter des Klubs positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Corona in Österreich: Immer wieder unerlaubte Corona-Partys - 222 Feiergäste in Quarantäne
Update vom 03. September, 14.30 Uhr: Corona-Ärger in Graz: Am Mittwoch, 26. August, feierten bis zu 222 Gäste im Club Motion im Univertel - unter ihnen: ein Covid-19-Infizierter.
Wie die Kronen Zeitung berichtet, mussten besagte 222 Personen auf behördliche Anweisung hin in Quarantäne. Mehr noch: Offenbar droht dem Betreiber des Lokals Ungemach. Dem Bericht zufolge hat die Stadt Graz ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil der Verdacht auf eine „Afterparty" nach der Corona-Sperrstunde (1 Uhr) besteht.
Gästelisten-Partys sind laut der Stadt Graz und dem Gesundheitsministerium illegal, heißt es im Bericht weiter.
Update vom 03. September, 14 Uhr: Viele Jugendliche und junge Erwachsene aus Österreich verbringen Jahr für Jahr hier ihren Urlaub: auf der Insel Pag mit dem Partystrand Zrce Beach. Die kroatische Insel wurde samt der übergeordneten Region Zadar von Deutschland wegen steigender Infektionszahlen jetzt zum Corona-Risikogebiet erklärt.
Corona-Krise in Österreich: Wieder viele Covid-19-Fälle in Wien - viele Coronavirus-Tests in der Hauptstadt
Update vom 03. September, 11.45 Uhr: Die Politik streitet - und die Corona-Zahlen in Österreich steigen zeitgleich weiter an.
Wie das Nachrichtenportal oe24.at berichtet, kamen binnen 24 Stunden 403 Neuinfektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 hinzu. Das sind die höchsten Zahlen seit April. Laut medizinischem Krisenstab der Hauptstadt entfallen davon alleine 203 neue Coronavirus-Fälle auf Wien.
Zur Einordnung: Ein Grund dafür soll sein, dass in Wien doppelt so viel wie im vergangenen Monat und deutlich straffer getestet wird als andernorts.
Bundesland | Wien | Niederösterreich | Tirol | Steiermark | Oberösterreich | Salzburg | Vorarlberg | Kärnten | Burgenland |
Corona-Fälle in 24 Stunden | + 203 | + 60 | + 56 | + 30 | + 29 | + 12 | + 9 | + 3 | + 1 |
Markant: Tags zuvor hatte Bundesgesundheitsminister Rudolf „Rudi" Anschober (Die Grünen) noch beschwichtigt, dass Österreich die täglichen Corona-Neuinfektionen zeitweise wieder auf 89 senken konnte.
Der 59-Jährige und der deutlich jüngere Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP, 34) sollen Medienberichten zufolge bei der Covid-19-Politik längst nicht mehr auf einer Linie sein.
Wichtig für den kommenden Herbst: Die Grundlage für eine erfolgreiche Teststrategie sind viele Testungen. Nicht wahllos, sondern dort, wo man vermutet bzw. weiß, dass man etwas findet. In Wien sind das enge Kontakte, ReiserückkehrerInnen und Umfeldscreenings.#CoronavirusAT #wien pic.twitter.com/7Pk7nZSNmM
— Mario Dujaković (@mariodujakovic) September 3, 2020
Corona-Pandemie in Österreich: Empfindliche Schlappe für Kanzler Sebastian Kurz
Update vom 03. September, 10.30 Uhr: Was für eine Schlappe für Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP): Er sei „gegenüber Massenveranstaltungen sehr skeptisch“, hatte der 34-jährige Regierungschef vor dem Corona-Gipfel am Dienstag angekündigt - scheiterte mit seinem Vorhaben, diese wegen Covid-19 weiter zu verbieten, aber krachend. Die Folge:
- Limitierte Großveranstaltungen werden in Österreich trotz Corona wieder erlaubt.
- In geschlossenen Räumen dürfen Veranstaltungen mit bis zu 5000 Besuchern stattfinden.
- Unter freiem Himmel dürfen zum Beispiel Fußballspiele vor bis zu 10.000 Zuschauern ausgetragen werden.
Der große Widersacher Kurz' kommt ausgerechnet aus der eigenen Regierung, für die sich der gebürtige Wiener verantwortlich zeichnet. Konkret: Laut oe24.at stellte sich Gesundheitsminister Rudolf "Rudi" Anschober (Die Grünen) vom kleineren Koalitionspartner gegen die Pläne.
Der 59-jährige Grünen-Politiker wollte lediglich „Empfehlungen", die er als Ressortchef Gesundheit dann auch durchsetzen konnte. Österreichische Medien berichten bereits von einer Spaltung der Regierung. Keine Frage: Covid-19 stellt die Exekutive der Alpenrepublik derzeit vor eine harte Zerreißprobe.
Coronavirus in Österreich: Riesen-Streit mit Bundesländern um Corona-Ampel
Update vom 03. September, 10 Uhr: Österreich versinkt weiter im Corona-Regel-Chaos. An diesem Donnerstagnachmittag tagt die erste Sitzung zur sogenannten Corona-Ampel*, heißt, es soll geklärt werden, welche Bundesländer und Bezirke in der Alpenrepublik wegen der Covid-19-Fallzahlen als Gelb oder als Grün eingestuft werden.
Vereinfacht: Wer Gelb ist, muss mit schärferen Corona-Beschränkungen rechnen, weil die Lage in der jeweiligen Region als ernster eingestuft wird. Darauf haben einzelne Länder aber offenbar gar keine Lust. Das berichtet zumindest die Tageszeitung ÖSTERREICH.
Demnach kam es schon vor der Sitzung zum Eklat: So wollten Experten der Kommission Oberösterreich und Wien angeblich hochstufen. Die österreichische Hauptstadt ist das Bundesland mit den mit Abstand höchsten Corona-Zahlen. Aber: Die neun Landesvertreter sollen sich dagegen entschieden haben - und das Kanzleramt von Sebastian Kurz und das Bundesinnenministerium von Karl Nehammer (beide ÖVP) enthielten sich angeblich.
Wie ÖSTERREICH weiter berichtet, war bis Mittwochabend zudem völlig unklar, was eine Hochstufung auf Gelb, Orange und Rot überhaupt an konkreten Maßnahmen bedeutet. Bleibt die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Corona-Ampel, wenn sich keiner der Entscheidungsträger damit anfreunden will.
Coronavirus in Österreich: Arzt aus der Steiermark bietet Atteste gegen Mundschutzmasken an
Update vom 03. September, 9.45 Uhr: Die Maskenpflicht sorgt offenbar auch in Österreich für Unmut - obwohl die Mundschutzmaske vielen Experten und Politikern zufolge als wirksame Schutzmaßnahme gegen die Ausbreitung des heimtückischen Coronavirus gilt.
In Österreich muss die Mund-Nasen-Bedeckung in Supermärkten, Apotheken und Bankfilialen getragen werden. Wie das Nachrichtenportal oe24.at schreibt, bietet ein Arzt aus der Steiermark nun online Atteste an, um sich von der Maskenpflicht befreien zu lassen.
„Sie möchten ein Befreiungs-Attest gegen den Maskenwahn? Gerne bei mir!“, schreibt Dr. Peer Eifler bei Facebook. Das Attest gegen die Mundschutzmaske kostet demnach 20 Euro, für finanzschwächere Menschen dem Bericht zufolge zehn Euro. Markant: Eine persönliche ärztliche Untersuchung erfolgt demnach nicht.
Die Resonanz ist dennoch groß: Unter seinem Posting auf Facebook kommentieren die Leute eifrig.
Corona-Pandemie in Österreich: Lockerungen statt Verschärfungen der Covid-19-Regeln
Update vom 02. September, 15 Uhr: Dieser Corona-Gipfel in Wien darf wohl getrost unter schallender Klatsche für Kanzler Sebastian Kurz verbucht werden. Der österreichische Regierungschef wollte ursprünglich rechtlich verbindliche Verschärfungen der Covid-19-Schutzmaßnahmen durchdrücken, der Regierungspartner, Die Grünen, stellte sich aber quer.
So blieb es hauptsächlich bei Corona-Empfehlungen vom Wiener Ballhausplatz - etwa, das eigene Kind, wenn es Covid-19-ähnliche Symptome hat, nicht in die Schule zu schicken. Für private Feiern wird die maximale Anzahl an 25 Personen vorgeschlagen, aber nicht vorgeschrieben.
Vielmehr könnte es jetzt weitere Lockerungen statt Verschärfungen geben. Medienberichten zufolge wolle die Kurz‘ ÖVP das Vorhaben kippen, wieder bis zu 10.000 Zuschauer für die österreichische Fußball-Bundesliga zuzulassen. Davon war jetzt aber nicht mehr die Rede, weswegen zur neuen Saison vor genau so vielen Zusehern - wie es in Österreich heißt - gespielt werden darf.
Mehr noch: Laut oe24.at blieb auch der Passus unangetastet, wonach schon bald bei Indoor-Events - unter strengen Hygieneauflagen - wieder bis zu 5000 Zuschauer zugelassen werden können. Rigoros will die Regierung dagegen gegen Corona-Quarantäne-Brecher vorgehen. Diese sollen von der Polizei gezielt kontrolliert werden und müssen im Falle einer Zuwiderhandlung mit hohen Bußgeldern und sogar Ermittlungen wegen einer Straftat rechnen.
Coronavirus in Österreich: Regierungskrach in Wien wegen Covid-19?
13.11 Uhr: Das war es mit der Pressekonferenz des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz, von Vize-Kanzler Werner Kogler und der Minister Rudolf Anschober (Die Grünen) und Karl Nehammer (Inneres) aus Wien. Wir bedanken uns fürs Mitlesen!
13.11 Uhr: Kurz wird nochmal auf den angeblichen Regierungsstreit angesprochen: "Ich habe es auch gelesen und fand es interessant." Bestätigen könne er die Meldungen aber nicht.
Corona-Pandemie: Sebastian Kurz bereitet Österreicher auf harten Herbst und Winter vor
13.05 Uhr: Eine Journalistin verweist auf den deutschen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Der CDU-Politiker hatte eingeräumt, dass er heute keine Friseure und auch den Einzelhandel nicht mehr schließen würde, wie es zu Beginn der Corona-Krise beim Shutdown passierte.
„Wir hätten uns manchmal den Wissensstand von heute gewünscht, um Entscheidungen zu treffen. Wir haben davon profitiert, dass wir den Lockdown früher gesetzt haben und ihn so früher beenden konnten“, meint Kurz diplomatisch: „Wir werden in Regionen von Österreich, die stärker betroffen sind, wieder stärkere Maßnahmen in diesem Herbst und Winter erleben. Das kann ich Ihnen heute schon sagen.“
13.02 Uhr: Jetzt geht es um den angeblichen Regierungsstreit. Konkret: Gibt es Zoff in der Koalition? Kurz wiegelt ab: „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.“ Die ÖVP soll für verbindlich rechtliche Regeln gewesen sein, die Grünen für Empfehlungen, hieß es in verschiedenen österreichischen Medien. Eine Regierungskrise will sich der junge Kurz aber offensichtlich nicht einreden lassen. Vize-Kanzler und Grünen-Chef Kogler bekräftigt, dass die Ampel in der Koalition auf „Grün" stehe.
12.55 Uhr: Das Thema Schulen rückt jetzt in den Fokus. „Wir haben eine Million Schüler. Da sind unzählige Menschen betroffen. Die Empfehlung, die hier abgegeben wurde, ist absolut richtig. Wenn man krank ist, kann man den anderen anstecken - das gilt für die Arbeit wie für die Schule", sagt der 33-Jährige. Er unterstütze den - banal klingenden - Appell, die Kinder bei Krankheitssymptomen nicht in die Schule zu schicken. Zudem könnten Eltern für den Herbst nochmal drei Wochen zusätzlich Betreuungsurlaub beantragen.
12.50 Uhr: Die Frage-Runde beginnt. „Es braucht beides: Klare gesetzliche Regeln, die sanktioniert werden, wenn sie nicht eingehalten werden. Gleichzeitig braucht es ein freiwilliges Mitmachen der Leute“, sagt Kurz auf die Sinnhaftigkeit der Corona-Empfehlungen angesprochen. Werde die Corona-Ampel auf Rot geschaltet, käme es „zu ganz massiven Einschnitten, wie wir sie aus dem Frühling kennen.“
Corona-Pandemie in Österreich: Polizei soll Quarantäne-Brecher kontrollieren
12.47 Uhr: Bundesinnenminister Karl Nehammer: „Wir haben über zwei Millionen Grenzkontrollen seit August durchgeführt und über 23.00 Menschen wurden von den Behörden in Quarantäne geschickt. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet. Jeder, der sich nicht an die Quarantäne hält, muss mit Konsequenzen rechnen. Hat man das Coronavirus, steht unter Quarantäne, verletzt diese Quarantäne-Pflicht, muss man mit Strafen aus dem Strafenkatalog rechnen. Wir haben usn darauf verständigt, den Kontrolldruck weiter zu verschärfen. Wir müssen denen, die die Ernsthaftigkeit nicht erkennen, erklären, dass das nicht geht. Es sind 343 Personen, die die Quarantänepflicht gebrochen haben, und das sind nur die, die bekannt sind.“
Die Polizei werde in Uniform und zivil die Quarantänemaßnahmen überwachen, erklärt der Innenminister.
12.42 Uhr: Anschober gibt weiter Gesundheitstipps, schließlich ist er ja Gesundheitsminister: „Überhitzung von Räumen bitte vermeiden. Stoßlüften. Das sind Dinge, die wir aus unserer Kindheit kennen. All das verhindert Ansteckungen.“
12.40 Uhr: Ab Herbst würden die Infektionszahlen allgemein steigen: Erkältungen, Schnupfen und so weiter, das ergebe „eine Vermischung“ mit Corona, erklärt Anschober und bittet: „Die Hygienemaßnahmen sind wichtiger denn je. Mindesabstand halten. Und der Mund-Nasen-Schutz - trauen Sie sich und nehmen Sie diesen. Die Empfehlung: Verwenden sie ihn stärker. Das hilft gegen alle Infektionskrankheiten und ist ein Schritt in Richtung mehr Gesundheit.“
12.37 Uhr: „Mir persönlich sind die Zahlen noch etwas zu hoch für diese Zeit“, mein Ressortchef Anschober, „sie sind aber nicht dramatisch“. Der Gesundheitsminister spricht von Einigkeit mit dem Bundeskanzler, eben diese soll Medienberichten zufolge aber bröckeln. „Es braucht nach wie vor den Mindestabstand“, sagt er weiter und verweist auf steigende Infektionszahlen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sei von zwischenzeitlich nur noch neun bis „vor drei Wochen auf 389“ täglich angestiegen. Dies habe man wieder auf 89 senken können, deswegen gebe es aktuell „fast eine Normalisierung. Darauf bewegt es sich in den kommenden zwei Wochen hin".
Coronavirus in Österreich: Zahlen steigen
12.32 Uhr: Gesundheitsminister Anschober ist am Mikrofon. Er spricht von einer „gigantischen Herausforderung“. Es gebe vergleichsweise kaum eine Industrienation weltweit, die eine „derart geringe Zahl an Todesfällen und schweren Krankheitsverläufen“ habe. Zudem sei eine sehr schnelle Öffnungen des Lockdowns durchgesetzt worden. Trotz der Corona-Pandemie würden große Kulturveranstaltungen wieder umgesetzt, was „weltweit beachtet werde“.
Politiker Karl Lauterbach warnte nun vor dem sogenannten „Kamineffekt“: Eine Studie hatte eine neue Art der Corona-Übertragung durch Aerosole offenbart.
Aktuell gebe es in Österreich 3415 aktuelle Corona-Fälle.
12.29 Uhr: Die Ansprache von Kanzler Kurz war recht kurz. Im Hintergrund soll es Medienberichten zufolge heftig gekracht haben. Deswegen wird nun, auch von Kogler, viel für „Eigenverantwortung“ geworben und die Covid-19-Schutzmaßnahmen nicht in dem Maße verschärft, wie lange angenommen. Kogler: „Wir müssen alle zusammenhalten und weiter aufeinander schauen.“
12.27 Uhr: Kogler wirbt für das „Ampel-System, das uns helfen wird, einen zweiten Österreich weiten Lockdown zu verhindern“, meint der Grünen-Politiker. So könne eine zweite Welle eingedämmt werden.
12.25 Uhr: Vizekanzler Werner Kogler äußert sich ebenfalls auf der PK. „Die Achtsamkeit muss stärker in den Vordergrund treten. Wenn sich viele dran halten, wird auch wieder vieles gelingen“, sagt der Kurz-Intimus: „Der Appell: Bei privaten Feiern sollten begrenzte Personenzahlen eingehalten werden. Bei Großveranstaltungen haben wir Vorbildfunktion übernommen. Bei der Fußball-Bundesliga waren wir gemeinsam mit Deutschland federführend.“
Corona-Pandemie in Österreich: Sebastian Kurz kommt auf Weihnachstfeiern zu sprechen
12.23 Uhr: Kurz bedankt sich beim Innenminister für die Arbeit der Polizei in dieser Corona-Lage. Er bereitet die Österreicher auf Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt vor. Es soll 360 Euro als zusätzliche Unterstützung pro Kind im September geben und für Arbeitslose eine Einmalzahlung von 450 Euro. Das alles soll „eine positive Auswirkung auf den Konsum haben. Konsumieren sie heimische österreichische Produkte und stärken sie damit unseren Arbeitsmarkt.“
12.21 Uhr: Kurz kommt auf Weihnachtsfeiern zu sprechen - immer größere Veranstaltungen in der kälteren Jahreszeit im Blick.
„Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Wie wird das mit den Weihnachtsfeiern sein? Bitte mit Vernunft und zahlenmäßig eingeschränkt stattfinden lassen, dass wir gut durch den Winter kommen“, sagt der junge österreichische Regierunsgchef.
Corona in Österreich: Sebastian Kurz verweist auf drei Covid-19-Schutzmaßnahmen
12.19 Uhr: Jetzt will Kurz über Maßnahmen sprechen und nennt den Begriff „Empfehlungen". Es gehe um drei Punkte:
- Abstand halten - Kurz: „Das wird im Herbst immer wichtiger. Wo es möglich ist: Abstand halten!“
- „Wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, bitte Maske tragen.“
- Private Feiern: „Wir wissen, dass die meisten Ansteckungen auf privaten Feiern passieren. Je weniger Personen an privaten Feiern teilnehmen, desto geringer die Ansteckungszahl.“
12.15 Uhr: Kurz beginnt mit guten Nachrichten. Er müsse die Prognosen zu Medikamenten und Impfstoff „zum positiven revidieren“. Das heißt: Er glaubt, dass beides früher käme als angenommen. Österreich sei zuletzt gut durch die Krise gekommen, „gerade im Tourismus“. Aber am „Ende des Sommers sei eine steigende Zahl der Ansteckungen durch Reise-Rückkehrer registriert worden".
Er verweist auf den Herbst und erwartet "Ansteckungszahlen auf einem relativ hohen Niveau. Wir müssen alle unseren Beitrag leisten, damit wir gut durch den Herbst und den Winter kommen".
12.13 Uhr: Los geht es mit der Pressekonferenz in Wien!
Die Pressestatements nach dem Ministerrat werden in Kürze live übertragen: https://t.co/nlyXu4bFMM pic.twitter.com/RNkWViLvoU
— Bundeskanzleramt (@bkagvat) September 2, 2020
Coronavirus in Österreich: Angeblicher Krach in der Bundesregierung von Sebastian Kurz
12.12 Uhr: Im Zentrum des Regierungsstreits steht laut oe24.at Gesundheitsminister Rudolf „Rudi" Anschober. Von "Verstimmnungen" zwischen dem Grünen-Politiker und Regierungschef Kurz ist die Rede. Minister Anschober soll sich wohl Anweisungen des Bundeskanzlers widersetzt haben, was die Formulierung der neuen Covid-19-Maßnahmen betrifft
12.05 Uhr: Corona-Zoff jetzt auch in Wien! „Die Stimmung war am absoluten Nullpunkt angelangt“, berichtet oe24.at. Offenbar sind sich Kanzler Kurz und seine Minister nicht einig geworden. Deswegen soll es gleich Empfehlungen statt verbindliche Vorgaben geben. Just über die Großveranstaltungen soll richtig gestritten worden sein, heißt es in dem Bericht.
Auch in Deutschland war zuletzt eifrig gestritten worden, wie es mit den Covid-19-Schutzmaßnahmen weitergehen soll. In Österreich wollen die Grünen wieder bis zu 10.000 Zuschauer ins Fußballstadion lassen. Zwischen Gesundheitsminister Anschober (Die Grünen) und Kanzler Kurz (ÖVP) soll es ordentlich gekracht haben, erklärt der Chefredakteur von oe24.at: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der Kanzler so hinnehmen wird.“
Besagter Bundeskanzler lässt weiter auf sich warten. Auf der Pressekonferenz dürfte es knistern.
Corona-Pandemie in Österreich: Nationalspieler Sabitzer genervt von Covid-19-Schutzmaßnahmen
12.02 Uhr: Bundeskanzler Sebastian Kurz ist noch nicht da. Gleich soll es aber losgehen am Wiener Ballhausplatz. Ganz Österreich wartet gespannt auf die Neuigkeiten.
Lange galt Schweden als absoluter Sieger der Corona-Krise, schaffte es das Land doch ohne einen Lockdown durch die Zeit. Doch nun zeigt sich: das Coronavirus hat in Schweden mehr angerichtet, als bislang angenommen.
Update, 02. September, 11.50 Uhr: Wie wird sich das Leben in Österreich wegen Corona ändern. Kanzler Kurz wird Rede und Antwort stehen und die neuesten Covid-19-Maßnahmen verkünden. Die Pressekonferenz im Bundeskanzleramt soll pünktlich um 12 Uhr losgehen - wir sind hier im Ticker live für Sie dabei
Update, 02. September, 11.35 Uhr: Und aus aktuellem Anlass noch ein Blick zum Fußball: Österreichs Nationalmannschaft bereitet sich aktuell auf das Nations-League-Duell in und gegen Norwegen (Freitag, 20.45 Uhr) vor - und ist laut Kleine Zeitung wegen der Coronavirus-Pandemie quasi von der Außenwelt abgeschnitten.
Marcel Sabitzer, Bundesliga-Profi von RB Leipzig, hat jetzt kurz und knapp seinen Unmut über die strengen Covid-19-Schutzmaßnahmen zum Ausdruck gebracht: „Es macht einfach keinen Spaß", sagte der Offensivspieler.
Coronavirus in Österreich: Ministerrat und Sebastian Kurz beratschlagen sich in Wien
Update, 02. September, 11.20 Uhr: Seit 11 Uhr tagt in der Hauptstadt Wien der Ministerrat. Die Ergebnisse wollen Kanzler Sebastian Kurz, Vize-Kanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf „Rudi" Anschober und Innenminister Karl Nehammer nach der Sitzung verkünden.
Ein Streitpunkt sind insbesondere die Großveranstaltungen - wie in Deutschland. Die Grünen wollen bis zu 10.000 Zuschauer in Fußballstadien erlauben.
Wobei in der vergangenen Saison (bis zur Corona-Krise) ohnehin nur drei Klubs diese Marke beim Zuschauerschnitt nahmen - Sturm Graz (im Schnitt 10.365 Fans), Serienmeister Red Bull Salzburg (im Schnitt 11.153 Fans) und Rapid Wien (im Schnitt 18.666 Fans) aus dem Wiener Arbeiterviertel Hütteldorf. Der ÖVP von Regierungschef Kurz geht das zu weit. Finden die Minister und der Kanzler eine Einigung?
Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus hat ein Elternpaar die gemeinsamen drei Kinder vier Monate in ihren Zimmern eingesperrt. Nun wurden die Kinder befreit.
Corona-Pandemie in Österreich: Rudolf Anschober kündigt Covid-19-Impfstoff an
Erstmeldung vom 02. September: In Österreich hatte sich die Corona-Lage wochenlang beruhigt, jetzt gerät die Alpenrepublik wieder in den Fokus.
Zum einen, weil Gesundheitsminister Rudolf „Rudi" Anschober einen Impfstoff gegen das heimtückische Coronavirus* ankündigt hat. Für Jänner, wie die Österreicher sagen, also für Januar.
Coronavirus in Österreich: Regierung von Kanzler Sebastian Kurz verschärft Corona-Regeln wieder
Und zum anderen, weil Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Rolle rückwärts wagt - und die Covid-19-Maßnahmen wieder verschärfen will. Weil auch in der Alpenrepublik, zwischen Linz und Graz, zwischen Wien und Salzburg, die Corona-Infektionen wieder steigen und eine zweite Welle befürchtet wird.
„Die Heldinnen und Helden der Corona-Krise sind die arbeitenden Menschen. Daher haben wir uns als Regierung entschlossen, die Steuerlast für alle, die arbeiten, zu senken, und das nachhaltig. Damit werden bis zu 350€ zurück aufs Konto überwiesen.” - @sebastiankurz #ORFsg20 pic.twitter.com/KaY4oUQbWb
— Volkspartei (@volkspartei) August 31, 2020
An diesem Mittwoch (02. September) wird Kurz im Bundeskanzleramt am Wiener Ballhausplatz neue Maßnahmen verkünden. Dabei geht es laut Nachrichtenportal oe24.at um:
- Mundschutzmasken: Die Bundesregierung wird an die Bürger appellieren, in allen Innenräumen Mund-Nase-Bedeckungen zu tragen. Eine Maskenpflicht wird es aber (vorerst) nicht geben.
- Private Feiern: Diese sollen 25 Personen nicht überschreiten. Auch hier setzt die Kurz-Regierung auf freiwillige Basis - und empfiehlt den Verzicht auf Firmen-Weihnachtsfeiern.
- Corona-Ampel: Diese soll ab Freitag (04. September) rechtsverbindlich werden.
- Großveranstaltungen: Der kleine Regierungspartner, die Grünen, wollen Outdoor bis zu 10.000 Zuschauer - zum Beispiel in Fußballstadien. Kurz‘ ÖVP will von bisher maximal 1250 Personen unter freiem Himmel nicht abrücken.
Verfolgen Sie die Pressekonferenz an diesem Mittwoch und alle weiteren Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Österreich hier im News-Ticker. (pm) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks
Eine krebskranke Frau durfte eine Spielhalle nicht betreten, weil sie das Atmen notwendige Loch in ihrem Hals nicht bedecken kann.
Rubriklistenbild: © Matthias Balk/dpa