Dubai - Im Fall des ermorderten Hamas-Funktionärs Mahmud al-Mabhuh soll eine eine der Hauptfiguren schon vor zwei Monaten in einem westlichen Staat verhaftet worden sein.
Das berichtete die in Abu Dhabi erscheinende Zeitung “The National“ am Montag auf ihrer Website unter Berufung auf den Polizeichef von Dubai, Generalleutnant Dahi Chalfan Tamim.
Rätselhaftes Stillschweigen
Al-Mabhuh, der zu den führenden Köpfen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gehörte, war im Januar in seinem Hotelzimmer in Dubai erstickt worden. Er soll für die Hamas angeblich Waffen beschafft haben. Die Polizei von Dubai ist überzeugt, dass der israelische Geheimdienst Mossad hinter dem Attentat steckt.
Tamim erklärte, der Botschafter des Staates, in dem der Verdächtige festgenommen worden sei, habe seine Behörde über die Verhaftung informiert, aber gleichzeitig um Stillschweigen gebeten. “Ich kann mir nicht erklären, warum sie dies nicht öffentlich machen wollen, wir brauchen mehr Transparenz in diesem Fall“, fügte der Polizeichef hinzu, “weshalb verstummen immer alle, wenn ein Israeli an einem Verbrechen beteiligt ist?“
Beteiligter Mossad-Agent in Deutschland freigelassen
Nach Informationen von “The National“ wurde der Verdächtige nicht in Europa geschnappt. An dem Mordkomplott sollen mehr als zwei Dutzend Menschen beteiligt gewesen sein, von denen sich etliche europäische Pässe erschlichen hatten. Im Juni war in Warschau im Zusammenhang mit den Ermittlungen im Fall Al-Mabhuh ein mutmaßlicher Mossad-Agent verhaftet worden. Uri Brodsky wurde im August an Deutschland ausgeliefert und einen Tag später vom Kölner Amtsgericht gegen Kaution freigelassen. Er soll einem der Verdächtigen geholfen haben, sich in Köln mit Hilfe einer Lüge einen deutschen Reisepass ausstellen zu lassen.