Chemie-Nobelpreis 2022: Drei Molekülforscher erhalten Auszeichnung
Am Mittwoch wurden die Preisträger des Chemie-Nobelpreises verkündet. Gleich drei Molekühlforscher erhielten die Auszeichnung.
Update vom 5. Oktober, 11.48 Uhr: Carolyn R. Bertozzi von der Stanford-Universität, Morten Meldal von der Universität Kopenhagen und US-Forscher Barry Sharpless gewinnen den diesjährigen Chemie-Nobelpreis, wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm mitteilte. Sie bekommen die Auszeichnung für die Entwicklung von Methoden zum zielgerichteten Aufbau von Biomolekülen.

Sie wurden für ihre Forschungen auf dem Gebiet der bioorthogonalen Chemie und der Click-Chemie ausgezeichnet. Als fünfter Forscher überhaupt erhielt Barry Sharpless zum zweiten Mal einen Nobelpreis. Bereits 2001 wurde er mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt.
Vier mögliche Preisträger: Chemie-Nobelpreisträger 2022 wird in Kürze verkündet
Ursprungsmeldung - Zwei Nobelpreise wurden schon verkündet. Am Montag konnte sich der schwedische Evolutionsforscher Svante Pääbo über den Medizin-Nobelpreis freuen. Der Nobelpreis für Physik ging am Dienstag gleich an drei Forscher. Der Franzose Alain Aspect, der US-Amerikaner John F. Clauser und der Österreicher Anton Zeilinger erhielten den Preis für die Forschung auf dem Gebiet der Quantenphysik. Am Mittwoch folgt nun die Verkündung des Chemie-Nobelpreises.
Nobelpreis 2022: Verkündung des Chemie-Nobelpreisträgers
Frühstens um 11.45 Uhr soll die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt geben, wer der Preisträger des Chemie-Nobelpreises ist. Der oder die Gewinner erhalten ein Preisgeld von zehn Millionen schwedischen Kronen, was etwa 920.000 Euro entspricht. Der Nobelpreis kann dabei an mehrere Personen gehen, wenn diese etwa zum gleichen Gebiet geforscht haben. Sie müssen sich dann das Preisgeld teilen. Die Nobelmedaillen und Diplome werden traditionell am 10. Dezember vergeben - am Todestag von Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896).

Letztes Jahr erhielten der deutsche Chemiker Benjamin List und der Brite David MacMillan den Preis. Sie wurden damit für ihre Entwicklung einer raffinierten Methode zur Beschleunigung chemischer Reaktionen geehrt. Der deutsche Chemiker List ist Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr und MacMillan lehrt an der US-Universität Princeton.
Alle Nobelpreisträger 2022 und Termine im Überblick
Nobelpreis | Nobelpreisträger | Bekanntgabe |
Medizin-Nobelpreis 2022 | Svante Pääbo | 3. Oktober, 11.30 Uhr |
Physik-Nobelpreis 2022 | Alain Aspect, John F. Clauser, Anton Zeilinger | 4. Oktober, 11.45 Uhr |
Chemie-Nobelpreis 2022 | 5. Oktober, 11.45 Uhr | |
Literaturnobelpreis 2022 | 6. Oktober, 13 Uhr | |
Friedensnobelpreis 2022 | 7. Oktober 11 Uhr | |
Wirtschaftsnobelpreis 2022 | 10. Oktober, 11.45 Uhr |
Chemie-Nobelpreis 2022: Vier mögliche Preisträger
Wer für den Preis nominiert ist, bleibt geheim. Der Medienkonzern Clarivate teilt vor der Bekanntgabe der Nobelpreisträger die Liste „Clarivate Citation Laureates“ mit Forschenden, die eine Chance auf einen Nobelpreis oder auf einen anderen Wissenschaftspreis haben. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wurden zum Beispiel in wichtigen Publikationen häufig zitiert. Für den Chemie-Nobelpreis stehen vier Namen auf der Liste:
- Zhenan Bao, Professorin für Chemieingenieurwesen in Stanford und Direktorin der Stanford Wearable Electronics Initiative
- Bonnie L. Bassler Professorin für Molekularbiologie und Lehrstuhlinhaberin für Molekularbiologie an der Princeton-Universität und E. Peter Greenberg Professor für Mikrobiologie an der School of Medicine an der Universität Washington
- Daniel G. Nocera Patterson Rockwood Professor für Energie an der Harvard-Universität
Nobelpreis 2022: Insgesamt sechs Preise werden vergeben
Nach der Verkündung des Chemie-Nobelpreises ist zunächst Halbzeit bei der Bekanntgabe der diesjährigen Gewinner. Am Donnerstag geht es mit der Kategorie Literatur weiter und am Freitag mit dem Friedensnobelpreis, der im Gegensatz zu den anderen Preisen in Oslo vergeben wird. In der nächsten Woche folgt am Montag noch der Preis für Wirtschaftswissenschaften, der jedoch nicht in dem Testament von Alfred Nobel erwähnt wird. Diesen Preis stiftet die schwedische Reichsbank. (vk/dpa)