Die Maskenpflicht in Deutschland fällt in fünf weiteren Bundesländern. Damit wächst auch der Druck auf den vom Bund geregelten Fernverkehr.
Berlin - Wer künftig mit dem Zug in Deutschland unterwegs ist, muss an immer weniger Orten Maske tragen. Die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr soll nun auch in Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen entfallen. In Sachsen ist es am 16. Januar so weit. Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern folgen am 2. Februar, Thüringen am 3. Februar. Das teilten die Landesregierungen am Dienstag mit.
Corona: Thüringen kippt auch Isolationspflicht
In drei Bundesländern ist die Maske schon nicht mehr Pflicht im öffentlichen Nahverkehr: in Bayern, Sachsen-Anhalt und auch in Schleswig-Holstein seit dem Neujahrstag. „Es ist wenig verständlich, warum es in der Bahn eine Maskenpflicht gibt, im Flieger aber nicht“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im November. In allen diesen Ländern regiert die Union. Nun ziehen auch SPD- und Linke-geführte Bundesländer nach.
In Thüringen entfällt dann auch die Corona-Isolationspflicht. „Thüringen ist seit einigen Tagen erneut das Bundesland mit der geringsten Sieben-Tage-Inzidenz. Die Zahl der Hospitalisierungen und die Lage auf den Intensivstationen ist seit Wochen im niedrigen Bereich stabil“, begründete Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) den Schritt. Am Dienstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Thüringen bei 74,3 - bundesweit lag der Wert bei 136,6.
Maskenpflicht in Bus und Bahn: Druck auf Fernverkehr-Regel wächst
In Mecklenburg-Vorpommern soll diese etwa vier Wochen nach dem Ende der Maskenpflicht im Nahverkehr gestrichen werden. Ein genauer Termin sei in der Kabinettssitzung nicht festgelegt worden, da noch Abstimmungen mit anderen Bundesländern liefen, sagte ein Sprecher von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Die Maskenpflicht in Arztpraxen und Krankenhäusern gilt demnach weiter. Dies werde durch den Bund geregelt. Das Bundesinfektionsschutzgesetz gelte zunächst bis zum 7. April.
Auch in Sachsen einigte sich das Kabinett nach Angaben von Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) auf ein Ende der Maskenpflicht in Bus und Bahn, die Isolationspflicht bleibt aber. In Berlin hat der Senat in Absprache mit Brandenburg entschieden, das Ende der Maskenpflicht vorzuziehen – und nicht bis mindestens Mitte Februar beizubehalten.
Damit wächst auch der Druck auf den vom Bund geregelten Fernverkehr. Wer in Deutschland mit dem ICE fährt, muss nämlich nach wie vor Maske tragen. Grund hierfür ist die Zuständigkeit des Bundes. Und da hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach das Sagen. Der SPD-Politiker will im Fernverkehr mindestens bis zum Auslaufen des Infektionsschutzgesetzes am 7. April 2023 an der Maskenpflicht festhalten. (dpa)