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Ukraine-Krieg: Neues Tschernobyl? Atombehörde-Chef warnt nach Putin-Besuch vor „nuklearer Gefahr“

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Von: Patrick Freiwah

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Das AKW Saporischschja ist Europas größtes Atomkraftwerk. Russland-Präsident Putin signalisiert angeblich Dialogbereitschaft
Das AKW Saporischschja ist Europas größtes Atomkraftwerk. Russland-Präsident Putin signalisiert angeblich Dialogbereitschaft. © IMAGO/Dmytro Smolyenko

Wie hoch ist das Risiko einer Nuklear-Katastrophe durch das AKW Saporischschja? Der Chef der Atomenergiebehörde warnt vor einer „immer gefährlicheren“ Lage.

Moskau - Wie hoch ist die Gefahr einer nuklearen Katastrophe infolge des Ukraine-Kriegs? Wladimir Putin hat offenbar seine Dialogbereitschaft in Bezug auf die Sicherheit des Atomkraftwerks Saporischschja erklärt. Russlands Präsident sei „offen für einen Dialog“ mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über das AKW Saporischschja, ließ der Kreml-Chef beim Empfang des IAEA-Chefs Rafael Grossi in der russischen Metropole St. Petersburg wissen.

Das im Süden der Ukraine gelegene Kernkraftwerk wird seit März 2022 von russischen Truppen kontrolliert, die hochsensible Einrichtung liegt nicht weit von der Front entfernt. Immer wieder kam es zu Angriffen auf das Atomkraftwerk, woraufhin sich Russland und die Ukraine gegenseitig beschuldigten. „Wir werden gerne über alle Fragen von gemeinsamem Interesse sprechen oder solche, die Anlass zur Sorge geben, zum Beispiel über die Situation rund um das Kernkraftwerk Saporischschja“, erklärte Putin im russischen Staatsfernsehen.

Ukraine: IAEA-Chef besorgt - Lage im AKW Saporischschja „immer gefährlicher“

Der Argentinier Grossi bekräftigte in dem Gespräch offenbar seine Forderung nach einer „Schutzzone“ rund um das AKW, um die Gefahrenlage möglichst gering zu halten. Es müsse alles getan werden, „um einen nuklearen Unfall zu vermeiden“, hieß es in einer Erklärung der IAEA. Grossi betonte, die Lage werde „immer gefährlicher“ angesichts der häufigen Angriffe, welche die nukleare Sicherheit bedrohten.

Saporischschja
Russischer Soldat kontrolliert einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja. © -/AP/dpa

Infolge der Geschehnisse um das AKW in der Ukraine sind besonders in Europa die Befürchtungen vor einer militärisch herbeigeführten Nuklear-Katastrophe wie 1986 in Tschernobyl gewachsen.

AKW Saporischschja: IAEA-Chef als Vermittler zwischen Ukraine und Russland

Vor wenigen Tagen hatte Russland das größte AKW in Europa unter russische Verwaltung gestellt, woraufhin die Atomenergiebehörde diesen Schritt verurteilte. Vor dem Besuch in Russland besuchte der IAEA-Generaldirektor den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew, woraufhin Grossi danach jedoch von keinen Fortschritten bezüglich der Schutzzone berichtete. Die Forderung der Ukraine: der Abzug der russischen Truppen.

Mit den Ergebnissen seines Russland-Besuchs im Gepäck möchte Rafael Grossi noch in dieser Woche erneut in die Ukraine reisen, um ein weiteres Gespräch mit der Staatsführung abzuhalten. (PF/AFP)

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