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Spionage-Eklat in Nato-Staat? Russen und Ukrainer an Militär-Anlage festgenommen – viele Fragen offen

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  • Felix Durach
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Für Verhandlungen im Ukraine-Krieg gibt es derzeit nur wenig Hoffnung. Der Ukraine zufolge ist Russland nicht am Frieden interessiert. Der News-Ticker.

Update vom 21. August, 18.10 Uhr: Im Ukraine-Krieg könnte ein Vorfall im Nato-Staat Albanien für neue diplomatische Verwerfungen sorgen: Dort sind zwei Russen und ein ukrainischer Staatsbürger in der Nähe einer Militäranlage festgenommen worden. Wie das albanische Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte, versuchte einer der Männer, Fotos von der Gramsh-Fabrik zu machen, in der ausgediente Waffen demontiert werden. Albaniens Ministerpräsident Edi Rama erklärte, die drei Männer würden der Spionage verdächtigt.

Einer der beiden Russen, ein 24-jähriger Mann, habe ein Betäubungsspray gegen zwei Wachposten eingesetzt, um sich einer Kontrolle zu widersetzen, teilte das Ministerium weiter mit. Zwei weitere Verdächtige, ein 33-jähriger Russe und ein 25-jähriger ukrainischer Staatsbürger, seien in der Nähe der Fabrik festgenommen worden. Der Vorfall müsse „in einem breiteren regionalen und politischen Kontext behandelt“ werden, sagte Verteidigungsminister Niko Peleshi. Er warnte jedoch davor, „voreilige Schlüsse“ zu ziehen.

In Deutschland war der Ukraine-Krieg unterdessen das große Thema beim Tag der offenen Tür im Berliner Regierungsviertel: Kanzler Olaf Scholz (SPD) spekulierte über die Kriegs-Motive Wladimir Putins. Grünen-Minister und Vizekanzler Robert Habeck warnte eindringlich vor einem Umfallen in der Frage des Aus für die Pipeline Nordstream 2. Im Streit über den Umgang mit einem möglichen Energieengpass sandte CSU-General Martin Huber indes harsche Worte in Richtung Habeck.

Ampel-Trio fordert mehr Waffen für Ukraine - selbst wenn es der Bundeswehr schadet

Update vom 21. August, 10.15 Uhr: Mehr Waffen aus Deutschland für die Ukraine? Verteidigungspolitikerinnen und -politiker von Grünen, SPD und FDP fordern von der Bundesregierung zusätzliche Waffenlieferungen. Selbst wenn das die Bundeswehr vorübergehend schwächen könnte.

In einem Gastbeitrag für den Spiegel kritisierten die Bundestagsabgeordneten Kristian Klinck (SPD), Sara Nanni (Grüne) und Alexander Müller (FDP), dass bisher der Befähigung der Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung vor der Hilfe für die Ukraine Vorrang eingeräumt werde.

Bislang werde der im Vergleich geringe Umfang deutscher Waffenlieferungen mit einem bereits bestehenden Ausrüstungsmangel bei der Bundeswehr begründet. „Dies ist jedoch ein konstruierter Zielkonflikt“, erklären die Parlamentarierinnen und Parlamentarier. „Denn die Sicherheit und die Stabilität Europas werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Ukraine verteidigt.“ Deutschland leiste zwar bereits viel, könne als wirtschaftlich bedeutendes Land aber noch mehr tun.

Update vom 21. August, 8.40 Uhr: Nach den ersten Getreidelieferungen aus der Ukraine fordert UN-Generalsekretär António Guterres auch einen ungehinderten Zugang russischer Agrarprodukte und Düngemittel zu den Weltmärkten. Bei einem Besuch des Koordinierungszentrums in Istanbul, das die Getreidelieferungen aus der Ukraine kontrolliert, erinnerte Guterres am Samstag daran, dass das Lieferabkommen auch Russland das Recht garantiert, seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Düngemittel trotz der westlichen Sanktionen zu exportieren.

Trotz des Abkommens gebe es dabei aber noch „Hindernisse“, sagte der UN-Generalsekretär und warnte, ohne die Düngemittel könnte es im kommenden Jahr nicht genügend Lebensmittel geben. Um die Märkte zu beruhigen und die Preise für die Verbraucher zu senken, sei es jedoch von „entscheidender Bedeutung, dass mehr Lebensmittel und Düngemittel aus der Ukraine und Russland ausgeführt werden“.

Update vom 20. August, 22.20 Uhr: Ein halbes Jahr nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landsleute zum Zusammenhalt aufgerufen. „Für den Sieg der Ukraine müssen wir kämpfen, es gibt noch viel zu tun“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die am Samstagabend veröffentlicht wurde. „Wir müssen standhalten und noch viel ertragen, leider auch viel Schmerz.“

Die Ukraine feiert am 24. August den Unabhängigkeitstag. Dabei soll auch dem Ausbruch des russischen Angriffkriegs gedacht werden, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar befohlen hatte. Selenskyj warnte, dass es am Unabhängigkeitstag zu besonderer Brutalität seitens Russlands kommen könnte. „So ist unser Feind. Schon in jeder anderen Woche dieses halben Jahres hat Russland so etwas Ekelhaftes und Grausames ständig getan“, sagte Selenskyj. Unter anderem verwies er auf den „russischen Terror“ im Gebiet Charkiw und im Donbass, wo täglich Raketen- und Artillerieangriffe gemeldet werden.

Der Staatschef sagte auch, dass er sich kommende Woche mit Partnern in Kiew treffen wolle. „Der Krieg hat alles verändert für die Ukraine, für Europa und für die Welt.“ Ziel Russlands sei die Erniedrigung des Landes und die Verbreitung von Angst und Konflikt. Deshalb dürfe sich niemand dem Druck beugen und Schwäche zeigen, sagte Selenskyj. „Deshalb halten wir zusammen, helfen einander, bauen das Zerstörte wieder auf und kämpfen für unsere Leute.“

Wolodymyr Selenskyj: Anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages am 24. August hat der ukrainische Präsident zum Zusammenhalt aufgerufen

Ukraine-News: US-Regierung warnt Türkei vor Umgehen der westlichen Sanktionen

Update vom 20. August, 19.09 Uhr: Die US-amerikanische Regierung in Washington hat die Türkei davor gewarnt, die westlichen Sanktionen gegen Russland zu umgehen. Das hat die stellvertretende US-Finanzministerin Wally Adeyemo in einem Telefonat mit dem stellvertretenden türkischen Finanzminister Yunus Elitas mitgeteilt. Russische Unternehmen würden gezielt versuchen, mithilfe der Türkei die Sanktionen zu umgehen, so der Vorwurf. Die Türkei und vor allem Präsident Recep Tayyip Erdogan nehmen im aktuellen Konflikt eine Sonderstellung ein, weil sie die diplomatischen Beziehungen zu Moskau aufrechterhalten haben.

Schoigu wirft EU „Nazi-Politik“ vor – Einreiseverbot für Russen im Gespräch

Update vom 20. August, 14.45 Uhr: Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die Vorschläge für ein EU-weites Einreiseverbot von Russen in die Europäische Union als „Nazi-Politik“ kritisiert. „Wir beobachten heute noch ein klares Hervortreten einer nazistischen Politik, wenn von den höchsten europäischen Tribünen aktiv die russophobe Idee vorangetrieben wird, allen russischen Bürgern die Einreise in die Länder der EU zu verbieten“, sagte Schoigu auf dem Ersten Internationalen Antifaschistischen Kongress in der Nähe von Moskau.

Schoigu kritisierte, dass sich in der Ukraine eine nationalistische Politik seit Jahren gegen alles Russische richte. Das sei zu einer Bedrohung für Russlands Sicherheit geworden, betonte er und rechtfertigte damit einmal mehr den Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar. In den russischsprachigen Regionen Donezk und Luhansk „hat das Kiewer Regime acht Jahre lang schreckliche Verbrechen verübt gegen die Bürger“, behauptete der Verteidigungsminister mit Blick auf 2014, den Beginn der Kämpfe zwischen ukrainischen Truppen und prorussischen Separatisten. „Zugleich begann die Nato damit, sich das ukrainische Gebiet militärisch zu erschließen. Kiew nahm Kurs auf einen Nato-Beitritt. Das alles hat unannehmbare Gefahren für die Sicherheit Russlands geschaffen“, so Schoigu. 

Ukraine-News: Selenskyj-Berater Podolyak spricht von „unmöglichem“ Verhandlungserfolg

Erstmeldung vom 20. August: München - Inmitten der Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg scheinen Verhandlungen für ein Ende des Krieges äußerst unwahrscheinlich. Hinter der von Russland angegebenen Bereitschaft für Gespräche vermutet Kiew eine bestimmte Strategie. So wolle Russland die Welt von der Ukraine ablenken und Zeit für die „expansionistische Politik“ gewinnen, hieß es nun vom Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mikhailo Podolyak, gegenüber dem polnischen Nachrichtenportal Wirtualna Polska.

„Eine große Abmachung um den Krieg und um Frieden ist unmöglich, da Russland kein Interesse daran hat“, betonte der ukrainische Diplomat. Schließlich wolle der Kreml die Ukraine mit militärischen Mitteln „von der Erdoberfläche auslöschen“. Russland gehe es nicht nur um die Ukraine: „Sie wollen sich auch um Moldau, Georgien und Kasachstan kümmern.“ Auch in Moldau gab es im Hintergrund des Ukraine-Krieges Streit mit Russland.

Der Ukraine-Krieg in Bildern – Zerstörung, Widerstand und Hoffnung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat am 24. Februar 2022 begonnen. Im November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson befreien. Doch für die Menschen vor Ort ist die Lage noch immer katastrophal. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Hier kämpfen sie um die Verteilung von Hilfsgütern im Zentrum der Stadt. © BULENT KILIC/afp
Am 24. Februar beginnt Russland mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus.
Die Stadt Tschuhujiw wird bereits am ersten Tag des Krieges bombardiert. Helena, eine 53 Jahre alte Lehrerin, steht dort vor einem Krankenhaus. © Aris Messinis/afp
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine.
Das „Z“ findet sich, wie hier am Kontrollpunkt Perekop nahe der Halbinsel Krim, auf nahezu allen Militärfahrzeugen der russischen Armee. Es wird im weiteren Verlauf zum Symbol für den Überfall Russlands auf die Ukraine. © Sergei Malgavko/dpa
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet.
Zu Beginn des Ukraine-Kriegs kommt es wie hier in Moskau in zahlreichen Städten Russlands zu Demonstrationen. Die Staatsmacht im Kreml geht mit aller Härte gegen die Teilnehmenden vor. Tausende Personen werden verhaftet. © Sergei Mikhailichenko/afp
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Weltweit gehen die Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straßen. Eine Demonstrantin in Montreal (Kanada) macht deutlich, wen sie für das Leid in der Ukraine verantwortlich macht: Russlands Präsidenten Wladimir Putin. © Andrej Ivanov/afp
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion.
Wolodymyr Selenskyj meldet sich mit einer nächtlichen Videobotschaft aus Kiew - während der russische Angriff auf die Hauptstadt läuft. Der Präsident wird im Verlauf des Kriegs zur Galionsfigur des ukrainischen Widerstands gegen die russische Invasion. © Facebook/afp
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden.
Die Verluste Russlands lassen sich vor allem auf die hohe Kampfmoral der ukrainischen Bevölkerung zurückführen. Diese Frau lässt sich in Lwiw an einem Sturmgewehr des Typs AK-47 ausbilden. © Daniel Leal/afp
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen.
Der Kampf um Kiew tobt vor allem in der Anfangsphase. Die Hauptstadt der Ukraine ist von den Angriffen Russlands schwer gezeichnet. Doch der Widerstand hält an. Putins Armee gelingt es nicht, Kiew einzunehmen. © Daniel Leal/afp
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
Ein sieben Jahre altes Mädchen aus der Ukraine hat es nach Moldawien geschafft. Laut dem UNHCR sind allein in den ersten drei Monaten des Krieges mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. © Nikolay Doychinov/afp
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland.
Irpin, ein Vorort Kiews, wird von der russischen Artillerie unter Beschuss genommen. Yevghen Zbormyrsky, 49 Jahre alt, sucht vor seinem zerstörten Haus Schutz vor dem Angriff aus Russland. © Aris Messinis/afp
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg.
Blutspuren in einem Zug in Kramatorsk, der für die Evakuierung von Zivilisten genutzt wurde, zeugen von den Grausamkeiten im Ukraine-Krieg. © Fadel Senna/afp
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke.
Der Zusammenhalt zwischen der Armee und der Bevölkerung im Ukraine-Krieg ist beispielhaft. In Irpin helfen Soldaten bei der Evakuierung einer Frau über eine zerstörte Brücke. © Aris Messinis/afp
Mitten Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland.
Mitten im Krieg geben Valery (l.) und Lesya sich in einem Außenposten vor Kiew das Ja-Wort. Beide kämpfen in der Armee der Ukraine gegen Russland. © Genya Savilov/afp
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland.
Per Videoschalte hält Wolodymyr Selenskyj eine Rede im Deutschen Bundestag. Für seinen historischen Auftritt erhält der ukrainische Präsident Applaus - und im weiteren Verlauf die Zusage zur Lieferung von schweren Waffen aus Deutschland. © Michael Kappeler/dpa
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen.
Vitali Klitschko im von russischen Angriffen zerstörten Kiew. Der ehemalige Boxweltmeister ist Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und organisiert dort den Widerstand gegen Russlands Armeen. © Sergej Supinsky/afp
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen.
Immer wieder nimmt Russland Kiew unter Beschuss. Bei einem Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum sterben mindestens sechs Menschen. © Aris Messinis/afp
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen.
Doch nicht nur Kiew, auch Charkiw ist zu Beginn des Krieges heftig umkämpft. Ein Mann flieht aus der Stadt, während im Hintergrund russische Raketen einschlagen. © Aris Messinis/afp
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind.
Russland muss im Ukraine-Krieg unerwartet hohe Verluste in Kauf nehmen. Davon zeugen etliche zerstörte Panzer und Militärfahrzeuge, deren Überreste auf einer Straße Richtung Butscha zu sehen sind. © Aris Messinis/afp
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest.
Wochenlang tobt die Schlacht um Mariupol. Die Hafenstadt im Osten der Ukraine gleicht einem Trümmerfeld. Ein russischer Soldat hält die Zerstörung mit seinem Handy fest. © Alexander Nemenov/afp
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes.
Raketenangriffe spielen im Ukraine-Krieg eine besonders große Rolle. Ein Soldat der Ukraine inspiziert die Überreste einer ballistischen Rakete aus russischen Beständen auf einem Feld nahe Bohodarove im Osten des Landes. © Yasuyoshi Chiba/afp
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben.
Anwohnerinnen und Anwohner aus Mariupol kommen in Saporischschja im Südosten der Ukraine an. Darunter befinden sich auch zahlreiche Personen, die fast zwei Monate in Schutzräumen des Asowstal-Stahlwerks ausgeharrt haben. © dpa
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol.
Die Kämpfer des Asowstahl-Stahlwerks in Mariupol werden in der Ukraine wie Helden gefeiert. Wochenlang hielten sie die russische Armee auf und der Belagerung stand. Am Ende und nach hohen Verlusten verkündet der Kreml aber die Einnahme des Stahlwerks und damit die Kontrolle über Mariupol. © Dmytro ‚Orest‘ Kozatskyi/afp
Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz in der Bundeswehr.
Am 21. Juni treffen die ersten schweren Waffen aus Deutschland in der Ukraine ein. Die Panzerhaubitze 2000 ist das modernste Artilleriegeschütz der Bundeswehr. Sie sieht aus wie ein riesiger Kampfpanzer und kann Ziele in 40 Kilometern Entfernung treffen.  © Sven Eckelkamp/Imago
bombardiert die russische Luftwaffe ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk
Am 27. Juni bombardiert Russland ein Einkaufszentrum im 100 Kilometer von der Frontlinie entfernten Krementschuk. Zum Zeitpunkt des Angriffs befinden sich laut ukrainischen Angaben etwa 1000 Menschen in dem Gebäude, mindestens achtzehn Menschen werden getötet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnet die Attacke als „absoluten Horror“.  © STR/afp
Dieses Satellitenbild von Maxar Technologies zeigt einen Überblick über die Schlangeninsel im Schwarzen Meer.
Nach wiederholten ukrainischen Angriffen zieht sich das russische Militär Ende Juni von der Schlangeninsel südlich von Odessa zurück. Russland spricht von einem „Zeichen des guten Willens“. Die Die Ukraine feiert die Rückeroberung dagegen als Sieg. „KABOOM! Keine russischen Truppen mehr auf der Schlangeninsel“, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Twitter. „Unsere Streitkräfte haben großartige Arbeit geleistet.“ © dpa
In der Nacht auf den 29. Juli brannte nach einer Explosion ein Gefängnis in Oleniwka, in der von pro-russischen Separatisten besetzten Donezk-Region, aus.
In der Nacht auf den 29. Juli kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis in Oleniwka in der Donezk-Region Dutzende ukrainische Kriegsgefangene ums Leben. Der ukrainische Generalstab beschuldigt Russland, damit Folter von Gefangenen und Hinrichtungen verschleiern zu wollen. Prorussische Separatisten hingegen bezichtigten die Ukraine, für den Angriff verantwortlich zu sein © afp
Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Saki nahe Nowofjodorowka kommt es zu heftigen Explosionen.
Am 9. August erschüttern mehrere Explosionen eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört. Eine Woche später detoniert auf der Krim ein russisches Munitionslager. Rusland spricht von einem „Sabotageakt“. © dpa
Dieses Satellitenbild von Planet Labs PBC zeigt das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Atomkraftwerk Saporischschja ist schwer umkämpft. Das Artilleriefeuer lässt international die Angst vor einer Atomkatastrophe steigen. Am 25. August wird das AKW erstmals in seiner Geschichte vom Stromnetz getrennt. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des Kraftwerksgeländes und der Umgebung vor. © Planet Labs Pbc/dpa
Rauch steigt über einem Feuer in einem Naturschutzgebiet in der Nähe der Stadt Mykolajiw nach einem Beschuss durch die Streitkräfte der Ukraine auf.
Am 29. August gelingt den ukrainischen Truppen an mehreren Stellen in der Oblast Cherson ein Vorstoß über feindliche Frontlinien. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt eine ukrainische Offensive bei den von Russland besetzten Gebieten in der Oblast Cherson und der Oblast Mykolajiw. © Kherson Region Emergency Service/Imago
Einheiten der ukrainischen Streitkräfte sind in der Region Charkiw unterwegs.
Im September erobert die Ukraine im Zuge ihrer Gegenoffensive in der Oblast Charkiw die strategisch bedeutsamen Städte Kupjansk und Isjum von Russland zurück und durchbricht die Frontlinie an mehreren Stellen.  © Imago
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.
Im Zuge ihrer Gegenoffensive im Raum Charkiw gelingt es den ukrainischen Streitkräften in wenigen Tagen erhebliche Gewinne zu erzielen. In dieser Phase gelingt ihnen Anfang Oktober auch die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk.  © YASUYOSHI CHIBA/afp
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt.
Mitten im Krieg bringt der britische Streetart-Künstler Banksy den Menschen in der Ukraine mit mehreren Werken seine Solidarität zum Ausdruck. So wirft ein kleiner Judoka in den Ruinen eines Kindergartens in Borodyanka nahe Kiew einen erwachsenen Kämpfer zu Boden, dessen Gestalt ein wenig der des russischen Präsidenten Wladimir Putin ähnelt. © GENYA SAVILOV/afp
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.
Im November erobert die ukrainische Armee auch die Stadt Cherson zurück. Am 11. November gab Russland den Rückzug von 30.000 Soldaten aus dem westlich des Dnepr liegenden Teil der Cherson-Region bekannt. Zwei Tage später feiern die Menschen die Befreiung der Stadt, die ukrainischen Soldaten werden herzlich begrüßt.  © afp

Selenskyj-Berater skeptisch über Verhandlungen - „kein aufrichtiger Vorschlag, sondern Falle“

„Frieden gehört nicht zu ihren Plänen“, unterstrich der Diplomat aus Kiew. Zwar wolle Russland tatsächlich Friedensgespräche, so Podolyak. Dabei handle es sich allerdings nicht um einen „aufrichtigen Vorschlag“, sondern eine „Falle“. Moskau wolle lediglich die aktuelle russische Position sowie Geländegewinne im Krieg mittels Verhandlungen konsolidieren.

Podolyak zufolge verfolgt Russland eine Strategie: „Sagen wir, wir setzen uns an den Tisch mit Russland und es gibt einen Waffenstillstand. Dann wird Russland ein Ultimatum stellen, dass die Ukraine die existierende Linie als neue Grenze anerkennen müsse.“ Die Ukraine werde aber eine Annektierung ihres Territoriums „selbstverständlich“ nicht akzeptieren, betonte Podolyak und fügte hinzu: „Dann wird der Kampf andauern und die russische Propaganda wird in Europa verbreitet werden: ‚Sieht, der Krieg ist vorbei, aber die Ukraine greift wieder an‘.“ (bb/dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Mateusz Wlodarczyk

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