- VonAnne-Christine Merholzschließen
Ab wann soll man die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten können? Für die Union sind die Pläne der Regierung falsch, die Zeit zu verkürzen.
Berlin - Laut einem Vorschlag des Innenministeriums von Nancy Faeser (SPD) soll die deutsche Staatsbürgerschaft Ausländern künftig schon nach fünf statt bisher acht Jahren vergeben werden. Die Union hält das für falsch.
Staatsbürgerschaft muss am Ende eines Integrationsprozesses steht und nicht am Anfang.
Der parlamentarische Geschäftsführer der Union, Thorsten Frei, möchte nicht am Staatsangehörigkeitsrecht rütteln und führt das im Podcast „Politik mit Stil“ von Ruben Giuliano in Kooperation mit IPPEN.MEDIA aus: „Das ist nicht das Problem, an dem wir arbeiten müssen. Das Entscheidende ist, dass die Staatsbürgerschaft am Ende eines Integrationsprozesses steht und nicht am Anfang.“ Es ginge nun vielmehr darum, dass Deutschland attraktiver werde als Einwanderungsland. Auch hier helfe eine schnellere Einbürgerung nicht weiter. Frei sagt: „Es ist eine Überhöhung zu glauben, dass man als Einwanderungsland attraktiv ist, nur weil man eine schnelle Staatsbürgerschaft ermöglicht.“
Wichtig für Frei ist, dass qualifizierte Migration in den Arbeitsmarkt und nicht in die sozialen Transfersysteme passiere. Doch der Anteil der Nicht-Deutschen, die Hartz IV beziehen, ist laut Frei kontinuierlich gewachsen. Lag er 2016 noch bei 25 Prozent, liege ihr Anteil jetzt bei 45 Prozent. Wie der Parlamentarische Geschäftsführer die Migration in den Arbeitsmarkt stärken will, hören Sie in der 24-Minuten-Folge „Politik mit Stil“.
Das ist der Podcast „Politik mit Stil“
Beim Podcast „Politik mit Stil“ von Ruben Guliano erscheinen regelmäßig Interviews mit Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern aller Parteien zu den aktuell relevantesten politischen und gesellschaftlichen Themen. Der 18-jährige Schüler gründete im November 2020 den Podcast Politik mit Stil. Alle Interviews können Sie auf den üblichen Podcast-Kanälen anhören.