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„Wir sind alle sehr besorgt“ – Erster Groß-Waldbrand wütete in Spanien – fast 4000 Hektar zerstört

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Von: Bettina Menzel

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Waldbrand in Spanien: Kilometerweit sind dunkle Rauchwolken am Himmel im Osten des Landes zu sehen. Tausende Hektar sind zerstört.
Waldbrand in Spanien: Kilometerweit sind dunkle Rauchwolken am Himmel im Osten des Landes zu sehen. Tausende Hektar sind zerstört. © Lorena Sopêna

In Spanien ist ein Waldbrand ausgebrochen. Dabei ist es erst März. Die Rauchwolke ist kilometerweit zu sehen. Das Feuer weckt Erinnerung an die verheerenden Waldbrände im vergangenen Hitzesommer.

Valencia/Aragonien – Der erste große Waldbrand des Jahres in Spanien hat im Osten des Landes bereits fast 4.000 Hektar zerstört. 500 Einsatzkräfte kämpfen in unwegsamen Gelände gegen die Flammen. Wind erschwert die Löscharbeiten. Der Großbrand brach noch vor der eigentlichen Brandsaison aus, das weckte auch in Brüssel Besorgnis – und keine guten Erinnerungen: 2022 war für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen des Europäischen Waldbrandinformationssystem EFFIS.

Spanien: Zahlreiche Stromausfälle und mehrere Landstraßen gesperrt

Rund 1.500 Menschen waren vorsorglich aus Häusern in mehr als zehn Ortschaften der Provinzen Castellón und Teruel in Sicherheit gebracht worden. „Man hat uns gesagt, wir sollten schnellstens raus. Wir haben einen Schlafanzug geschnappt und das war‘s“, sagte eine sichtlich beunruhigte ältere Frau dem staatliche Fernsehsender RTVE. Der Bürgermeister des evakuierten 550-Einwohner-Ortes Montanejos, Miguel Sandalinas, sagte: „Wir sind alle sehr besorgt.“

Waldbrand in Spanien bedroht Naturpark Sierra de Espadán

Bei der Bekämpfung des am Donnerstag an der Grenze der Regionen Aragonien und Valencia ausgebrochenen Feuers seien am Freitagnachmittag erste bedeutende Fortschritte erzielt worden, berichteten RTVE und weitere spanische Medien unter Berufung auf die Behörden. Bis Freitagnachmittag wurden nach amtlichen Angaben mehr als 3.800 Hektar Waldfläche zerstört – das entspricht der Fläche von etwa 5.500 Fußballfeldern. Die Flammen hätten sich von Beginn an rasant ausgebreitet, sagte der Regierungschef der Region Valencia, Ximo Puig. Es gab zahlreiche Stromausfälle, mehrere Landstraßen waren am Freitag gesperrt. Das Waldgebiet ist dünn besiedelt. Doch die Einsatzkräfte befürchten, dass das Feuer weiter in Richtung des Naturparks der Sierra de Espadán vordringt, wie die spanische Zeitung El Pais berichtet. Die Situation des Feuers sei „weiterhin kritisch“.

Spaniens Wälder brennen: Ausbruch noch vor Brandsaison

Das Feuer weckte auch in Brüssel Besorgnis. Am Rande des EU-Gipfels sagte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez, der erste Großbrand des Jahres sei noch vor der eigentlichen Brandsaison ausgebrochen. Die Zentralregierung in Madrid werde Mittel zur Verfügung stellen, um die Flammen zu löschen und das betroffene Gebiet wiederherzustellen.

Die Löscharbeiten wurden laut dem Wetterdienst Aemet von starken Winden, geringer Luftfeuchtigkeit und den relativ hohen Temperaturen von mehr als 20 Grad erschwert. Nach amtlichen Angaben waren am Freitag rund 20 Hubschrauber und Löschflugzeuge sowie Dutzende Bodeneinheiten der Feuerwehr, der Militärischen Nothilfe-Einheit UME, des Zivilschutzes und des Notfalldienstes Samu im Einsatz.

Verheerende Waldbrände in Europa 2022

2022 war für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen des Europäischen Waldbrandinformationssystem EFFIS. Nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus wurde im vorigen Jahr bei 493 größeren Bränden eine Fläche von gut 306.000 Hektar zerstört. Das sind über 3000 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das Saarland hat eine Fläche von knapp 2570 Quadratkilometern. Europas Urlaubsregionen kämpften im Sommer 2022 mit Hitze und Trockenheit. Forscher warnen: künftig wird es noch schlimmer.(dpa/bme).

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