Bärlauch sammeln: Bundesamt warnt vor Vergiftungen bei Verwechslung
Bärlauch kann gesammelt und in der Küche genutzt werden. Doch es besteht Verwechslungsgefahr.
Dortmund – Hobbyköche nutzen Bärlauch gerne in der Küche, da er sehr vielseitig ist. Im Frühjahr wird die Pflanze zum Zubereiten von Aufstrichen, Wildkräutersalate und Saucen verwendet. Wer allerdings zu Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen statt zu Bärlauch greift, muss mit Vergiftungen rechnen, wie RUHR24 weiß. Bärlauch kann außerdem eine meldepflichtige Krankheit auslösen.
Pflanze | Bärlauch |
Wissenschaftlicher Name | Allium ursinum |
Familie | Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) |
Bärlauch, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose: Wie man die genießbare Pflanze von den giftigen unterscheidet
Bärlauch ist vor allem im Süden des Landes heimisch, wie utopia.de weiß. Sobald die Saison im Frühling beginnt, können Verbraucher das klassische Frühjahreskraut überwiegend an Laubwäldern und Flussufern finden. Denn wie das Schneeglöckchen ist Bärlauch eine Wildpflanze. Eingefroren kann es bis zu ein Jahr lang genutzt werden.
Doch bei dem Sammeln ist Vorsicht geboten, denn es besteht Verwechslungsgefahr mit zwei hochgiftigen Pflanzen. Auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) spricht aktuell eine Warnung vor Vergiftungen aus.
Da Bärlauch den ungenießbaren Pflanzen Maiglöckchen und Herbstzeitlose ähnelt, kann es schonmal passieren, dass Verbraucher zu der giftigen Variante greifen. Damit dies nicht geschieht, gibt es vier Lifehacks, um herauszufinden, um welche Pflanze es sich handelt. Diese Tipps können im Zweifel sogar über Leben und Tod entscheiden.
Bärlauch von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden: So gelingt es mithilfe des Geruchstests
Im Gegensatz zu den anderen Pflanzen haben Bärlauchblätter nicht nur einen knoblauchartigen Geschmack, sondern riechen auch danach. Daran kann man laut dem BfR schnell erkennen, ob es sich um das Bärlauch handelt oder nicht. Um ihn von seinem giftigem „Doppelgängern“, den Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu unterscheiden, soll es bereits reichen, ein Stück des Blattes zwischen den Fingern zu verreiben.
Handelt es sich nicht um den typischen Geruch, sollte das Kraut nicht weiter gepflückt werden. Riecht es stattdessen bitter und herb, kann davon ausgegangen werden, dass zu einem giftigen Exemplar gegriffen wurde.
In dem Fall ist es empfehlenswert, die Hände direkt gründlich zu säubern. Einen Nachteil hat der Schnupper-Test allerdings, denn wenn der Geruch eines vorherigen Versuchs noch an den Händen haftet, kann das Ergebnis verfälscht werden. Das Bundesamt rät daher, auf den Verzehr von selbst gesammeltem Bärlauch zu verzichten.
Bärlauch, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose: Wie man giftige Pflanzen am Aussehen erkennen kann
Um auf Nummer sicher zu gehen, können sich Verbraucher zusätzlich an dem Aussehen der Pflanzen orientieren. Bärlauchblätter haben nach Angaben von uptopia.de einen deutlichen Stiel, mit dem die Pflanze einzeln aus dem Boden wächst. Bei den Herbstzeitlosen sieht es anders aus, denn diese Blätter wachsen ohne Blattstiel und aus einer Rosette von meist drei Blättern am Boden.
Das Blatt der Herbstzeitlosen bildet aufgrund dessen einen geraden Abschluss, während Bärlauch nach unten hin spitz zuläuft und in einen helleren Blattstiel mündet. Maiglöckchen wachsen in der Regel an einem Stiel aus dem Boden, haben allerdings meist zwei Blätter an einem Stängel.
Bärlauch von giftigen Maiglöckchen unterscheiden: Matte Unterseite der Blätter gibt eindeutiges Indiz
Auch die Unterseiten der Blätter geben Hinweise, um welche Pflanze es sich handelt. Wird Bärlauch umgedreht, kann man eine matte Unterseite erkennen. Bei den giftigen Maiglöckchen ist das nicht der Fall, denn diese sind auf der Unterseite glänzend.
Die Blätter der Herbstzeitlosen sind sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite glänzend, also auf beiden Seiten. Verbraucher sollten also darauf achten, dass die Blätter von der Unterseite matt sind, um sich keine Vergiftung einzufangen. An den Knospen kann die Pflanzen zusätzlich unterschieden werden.

Bärlauch erkennen: Wie man die Pflanze anhand ihrer Knospen von giftigen Exemplaren unterscheidet
Während Herbstzeitlose im späten Herbst blühen, und lila sind, blüht der Bärlauch im Frühling und ist weiß. Wer also im Frühling Blütenknospen entdeckt, kann die Herbstzeitlose direkt ausschließen. Es könnte sich allerdings um Maiglöckchen handeln.
Personen, die sich unsicher sind, um welche Pflanze es sich handelt, können auf die Form und Anordnung der Knospen achten. Bärlauch kann man daran erkennen, dass er einzelne, längliche Knospen mit sternförmigen Blüten hat. Bei Maiglöckchen sind sie hingegen kugelig und in Trauben angeordnet (mehr Garten-Tipps bei RUHR24 lesen).
Bärlauch von giftigen Pflanzen unterscheiden: Wie gefährlich Herbstzeitlose wirklich sein können
Wer sich dennoch unsicher ist, sollte die Finger von den Pflanzen lassen und sie auf keinen Fall verzehren. Denn damit wird das eigene Leben aufs Spiel gesetzt.
Die Blätter von Herbstzeitlosen sollen so giftig sein, dass schon 60 Gramm einen 80 Kilogramm schweren Mann tödlich vergiften können. Auch andere Pflanzen sind hochgiftig und können zu Lähmungen führen, wie 24garten.de berichtet.