Neue EU-Richtlinie geplant

Führerschein-Änderungen: Fahrverbot, Prüfung, Punkte – das gilt ab 2023

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2023 bringt viele Änderungen für Autofahrer und Fahrschüler mit. Grund ist eine neue EU-Richtlinie, die noch dieses Jahr verabschiedet werden soll. Alle Infos zu den Führerschein-Anpassungen:

2022 war nicht gerade das beste Jahr für Autofahrer – die steigenden Spritpreise machten die Fahrten teuer wie nie, hinzu kam außerdem ein neuer Bußgeldkatalog mit wesentlich härteren Strafen. Auch im Jahr 2023 müssen sich Führerscheinbesitzer und auch Prüflinge auf einige Neuheiten einstellen. Neben Änderungen für Autofahrer bei TÜV und Verbandskasten soll im Jahr 2023 eine neue EU-Richtlinie zum Führerschein verabschiedet werden, wie der ADAC erklärt. Wir fassen die wichtigsten Änderungen zusammen, die die neue Führerscheinrichtlinie mit sich bringt:

Änderungen beim Führerschein: Anerkennung von Klasse B196 auch im EU-Ausland

Wie der ADAC berichtet, werde derzeit die aktuelle 3. Führerscheinrichtlinie der EU grundlegend überarbeitet, noch 2023 solle dann die 4. Richtlinie in Kraft treten. Diskutiert wird gerade unter anderem die Anerkennung der Führerschein B196 im Ausland. Wer den Pkw-Führerschein Klasse B auf B196 erweitert – und damit Leichtkrafträder bis 125 ccm fahren kann – dürfte das mit der Änderung in der Führerscheinrichtlinie dann nicht nur deutschlandweit, sondern EU-weit.

Außerdem könnte das Mindestalter für den Lkw- und Busführerschein auf 18 Jahre gesenkt werden. Aktuell kann man in Deutschland den Bus-Führerschein (Klasse D) erst mit 24 Jahren machen, den für Lkw (Klasse C) mit 21 Jahren. Hintergrund sei laut ADAC der Mangel an Lkw-Fahrern. Eine wichtige Info zum Führerschein müssen Autofahrer schon jetzt kennen:

Änderungen beim Führerschein: Anpassungen bei Fahrverbot und Punkten

Ziel der EU-weiten Führerscheinänderungen ist es, wie bei allen Richtlinien, einheitliche Regeln für alle Bürger der EU zu schaffen. Das könnte mit der neuen Führerscheinrichtlinie auch die Länge eines Führerscheinentzugs betreffen, zum Beispiel nach einer Strafe für Alkohol am Steuer. Laut ADAC würde das bedeuten, das zum Beispiel ein in Italien verhängtes Fahrverbot auch in Deutschland gelten würde. Diskutiert würden aktuell außerdem einheitliche Grenzwerte bei Alkohol- oder Drogenkonsum sowie ein einheitliches Punktesystem in der ganzen EU.

Mit der neuen Führerscheinrichtlinie könnte außerdem der lange geplante digitale Führerschein kommen. Dann würde laut ADAC eine entsprechende App reichen, zum Beispiel bei einer Verkehrskontrolle oder bei der Autovermietung. Demnach solle außerdem ein QR-Code den bisherigen Chip auf der Führerscheinkarte ersetzen, um diesen sicherer vor Fälschungen zu machen.

Neue Führerschein-Richtlinie in der EU: Das könnte sich für Fahrschüler ändern

Laut ADAC könnte es künftig für Fahrschüler erlaubt sein, die praktische und theoretische Führerscheinprüfung in den unterschiedlichen EU-Mitgliedsstaaten abzulegen. Außerdem stehe im Raum, dass Fahrschüler mit der praktischen Ausbildung erst nach erfolgreich bestandener theoretischer Prüfung beginnen und die Fahrprüfung in Zukunft teilweise über einen Simulator abgelegt werden könnte.

Eine wichtige Änderung, die im Rahmen der neuen Führerscheinrichtlinie diskutiert wird, ist ein sogenannter Refresher-Kurs für Fahranfänger nach einem Jahr. Dieser könne nach Ansicht von Verkehrssicherheitsexperten dazu beitragen, die Unfallzahlen zu senken.

Führerschein-Umtausch – nächste Frist endet Anfang 2023

Eine wichtige Änderung, die für einige Autofahrer bereits jetzt gilt: der Führerschein-Umtausch. Rund 43 Millionen Autofahrer in Deutschland müssen ihre alten Führerscheine gegen neue eintauschen. Dabei gibt es, je nach Jahrgang und Ausstellung des Führerscheins, unterschiedliche Fristen. Die nächste Frist für den Führerschein-Umtausch ist schon im Januar 2023 abgelaufen. Hier müssen alle Personen, die zwischen 1959 und 1964 geboren sind, den alten Schein gegen den aktuell gültigen, einheitlichen Kartenführerschein der EU getauscht haben. (kab)

Rubriklistenbild: © Ole Spata/dpa

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