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Kaffee im Öko-Test: Top-Marken schneiden schlecht ab

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Von: Katja Becher

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Öko-Test hat 2021 einige Kaffee-Marken genauer unter die Lupe genommen – mit teilweise schockierenden Test-Ergebnissen. Warum knapp die Hälfte der Produkte im Vergleich durchfällt:

Auf der ganzen Welt werden täglich mehr als zwei Milliarden Tassen Kaffee getrunken. Auch die Deutschen lieben ihren Kaffee und werden beim Konsum des Muntermachers nur noch von den USA und Brasilien übertroffen. Entsprechend groß ist die Auswahl im Handel: In Supermarkt, Discounter oder Drogerie haben wir die Qual der Wahl zwischen einem breiten Sortiment an Kaffeebohnen, gemahlenem Kaffeepulver oder löslichem Kaffee. Für die November-Ausgabe 2021 hat Öko-Test mehrere Kaffee-Marken genauer geprüft und im Test miteinander verglichen – mit eher ernüchterndem Ergebnis, wie HEIDELBERG24 verrät.

Nur ein Kaffee im Öko-Test schneidet mit der Note „Gut“ ab – von neun Kaffees raten die Test-Experten sogar komplett ab. Sie fallen mit „Mangelhaft“ oder sogar „Ungenügend“ durch. Das liegt vor allem daran, dass bei der Überprüfung der Sorten im Labor krebserregende Stoffe gefunden wurden – aber auch an mangelnder Verantwortung für Menschenrechte und Umweltschutz in den Produktionsländern. (Weitere Testberichte bei HEIDELBERG24)

MagazinÖko-Test
Erstausgabe1985
HauptsitzFrankfurt
Erscheinungsweisemonatlich

Kaffee im Öko-Test 2021: Die Hälfte der Marken besteht die Geschmacks-Prüfung

Für den Kaffee-Test hat Öko-Test für das November-Magazin 2021 gemahlenen Kaffee mit mittlerer Stärke aus verschiedenen Supermärkten und Discountern eingekauft, darunter auch Bio-Artikel. Insgesamt 20 Produkte wurden im Test genauer unter die Lupe genommen, dabei berücksichtigte Öko-Test laut Bericht besonders absatzstarke Marken.

Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte der Kaffees überzeugen im Öko-Test mit ihrem Geschmack. Allerdings landen einige Marken nach der Bewertung durch die Sensorik-Experten des Verbraucher-Magazins mit „Befriedigend“ oder „Ausreichend“ nur im Mittelfeld. Nach Angaben von Öko-Test spielten hier zum Beispiel das Zusammenspiel von Aroma und Säure eine Rolle. Beim Thema Kaffee kam es zuletzt auch zu einer Warnung vor einem Produkt-Betrug, der für Kunden gefährlich werden kann, wie ruhr24.de berichtet.

In einer vergangenen Ausgabe aus dem Jahr 2021 untersuchte Öko-Test auch Tomatenmark – und warnte vor bestimmten Produkten mit gefährlichen Stoffen.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Oktober 2021. Da er für unsere Leser noch immer eine Relevanz besitzt, hat die Redaktion ihn aktualisiert.

Kaffee im Öko-Test: Schadstoffe in 13 von 20 Marken – Krebs-Risiko und Leber-Schäden

Ein Problem, das die Test-Experten von Öko-Test nach der Untersuchung der Kaffees bemängeln sind Schadstoffe, die tatsächlich in mehreren Produkten nachgewiesen wurden. „Viele Kaffees im Test haben ein Problem mit Acrylamid und Furan“, heißt es im Test-Bericht. Diese Schadstoffe würden beim Rösten der Kaffeebohnen entstehen. Acrylamit erhöht nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) das Krebsrisiko, Stoffe wie Furan können langfristig die Leber schädigen.

Das Ergebnis der Schadstoff-Untersuchung von Öko-Test schockiert: In 13 der 20 getesteten Produkte werden die Gehalte als „erhöht“ bewertet. Dabei gingen die Test-Experten den Angaben zufolge von vier Tassen Kaffee am Tag aus und orientierten sich an den niedrigsten Werten, bei denen in Tierversuchen erste Schäden auftraten. Beide Schadstoffe Acrylamid und Furan wurden zum Beispiel im Alnatura-Kaffee nachgewiesen, aber auch im klassischen Röstkaffee von Melitta und beim „Gala“-Kaffee von Eduscho. Schadstoffe wurden vor kurzem auch in einem Olivenöl-Test von Stiftung Warentest nachgewiesen. Hier wurden sogar Weichmacher im teuersten Produkt festgestellt.

Kaffee im Vergleich: Das sind die Testsieger 2021 – bekannte Marken unter den Verlierern

Das beste Ergebnis im Öko-Test erzielt der Bio-Kaffee „Gepa Faires Pfund Bio Kaffee aus Fairem Handel“ mit einem Gesamturteil von „Gut“. Alle weiteren Kaffee-Marken erhielten bestenfalls eine Bewertung von „Befriedigend“. Darunter zählen zum Beispiel Produkte wie der gemahlene Röstkaffee von „Amaroy Extra“ sowie der Bioladen-Kaffee „100% Arabica, Röstkaffee gemahlen“. Von folgenden neun Kaffees raten die Experten von Öko-Test nach ihrer Untersuchung komplett ab:

Nicht nur Schadstoffe kritisieren die Experten von Öko-Test in vielen der getesteten Kaffeeprodukte. Die Prüfer bemängeln auch Missstände im Anbau – zum Beispiel Menschenrechtsverletzungen sowie illegale Zerstörung von Wäldern. „Nur sechs Anbieter im Test könnten die Lieferkette ihres Kaffees komplett transparent machen und durch Dokumente belegen“, heißt es im Bericht von Öko-Test. Für Verbraucher gibt Öko-Test in diesem Zusammenhang zwei Tipps zum Kaffee-Kauf: Man solle besser auf „Klasse statt Masse“ setzen und auf Bio-Labels oder Kennzeichnungen für fairen Handel achten. Hier kann man die gesamten Test-Ergebnisse des Kaffee-Vergleichs von Öko-Test nachlesen. (kab) *HEIDELBERG24 und Ruhr24.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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