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Deutsche Unternehmen lieferten Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro an Russland

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Von: Kai Hartwig

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Automatische Containertransporter (AGV) sind auf dem Gelände des Containerterminal Altenwerder (CTA) gestapelt
Der Handel deutscher Unternehmen mit Russland ist nicht gänzlich zum Erliegen gekommen. (Symbolbild) © Christian Charisius/dpa

Der Handel deutscher Unternehmen mit Russland ist trotz EU-Sanktionen nicht vollständig erloschen. Besonders eine Warengruppe findet nach wie vor den Weg dorthin.

Wiesbaden – Der Ukraine-Krieg hat seit Monaten große Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Unter anderem von der EU wurde Russland mit Sanktionen belegt, die offenbar auch wirken. Dadurch soll das Land wirtschaftlich geschwächt werden. Zudem soll der Handel mit Gütern, die der Kriegsführung dienen, unterbunden werden.

Trotz Sanktionen wegen Ukraine-Krieg: Deutsche Unternehmen lieferten Russland Waren für 1,1 Milliarden Euro

Auch Unternehmen aus Deutschland verzichten bis auf wenige Ausnahmen inzwischen auf den Handel mit Russland. Ganz zum Erliegen kam dieser allerdings nicht, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes belegen. Demnach verkauften im September 2022 deutsche Unternehmen Waren im Wert von insgesamt 1,1 Milliarden Euro nach Russland.

Seit Kriegsbeginn büßte das Land von Staatschef Wladimir Putin allerdings im Ranking der wichtigsten Abnehmerländer deutscher Waren außerhalb der EU einige Plätze ein. Im Vorjahr belegte Russland hier mit 2,3 Milliarden Euro noch Rang fünf, nun befindet man sich lediglich auf Platz zwölf der Abnehmerliste.

Vor allem Arzneimittel werden von deutschen Unternehmen an Russland geliefert

Dabei mussten sich die Unternehmen aus Deutschland auf Waren beschränken, die nicht von Russland-Sanktionen betroffen sind. Vor allem die Ausfuhr von Pharmazie-Produkten fiel laut Statistischem Bundesamt im Monat August an. Von den 1,1 Milliarden Euro Warenwert machten Arzneimittel mit 400 Millionen Euro den größten Teil aus.

Der Handel mit Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union deckt rund die Hälfte aller deutschen Exporte ab. Aufgrund stark gestiegener Außenhandelspreise sind Deutschlands Exporte in die Nicht-EU-Staaten im September 2022 weiter stark angestiegen, gab das Statistische Bundesamt an. Laut erster Schätzung sind Waren im Wert von 61,7 Milliarden Euro kalender- und saisonbereinigt in Drittstaaten verkauft worden, hieß es (+20,4 Prozent zum Vorjahresmonat/+0,8 Prozent Vormonat).

USA sind wichtigster Abnehmer deutscher Waren im Nicht-EU-Ausland

Wichtigster Abnehmer deutscher Waren im Nicht-EU-Ausland sind die USA. Die Exporte in die Vereinigten Staaten stiegen von 10,7 Milliarden Euro im September 2021 um 43,7 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Auch im Vergleich zum Vormonat August konnte ein deutlicher Anstieg registriert werden.

Deutsche Exporte nach China beliefen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes auf 9,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 8,5 Prozent. Es folgt im Ranking wichtigsten Abnehmerländer deutscher Waren aus nicht EU-Ländern an dritter Stelle Großbritannien mit 6,4 Milliarden Euro (+14,3 Prozent zum Vorjahresmonat). (kh)

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