Volkswagen: Trotz Krisenjahr 2022 mehr Gewinn
Volkswagen hat im vergangenen Jahr überraschend gut verdient. Investoren zeigten sich am Freitag angetan.
Wolfsburg - Der Volkswagen-Konzern machte im Krisenjahr 2022 trotz Ukraine-Krieg, Energieknappheit und Lieferproblemen unterm Strich etwas mehr Gewinn. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich im Vergleich zu 2021 leicht, um knapp 3 Prozent auf rund 15,84 Milliarden Euro, teilte Europas größte Autogruppe am frühen Freitagnachmittag mit. Der Betriebsgewinn legte auf 22,12 Milliarden Euro zu - ein Plus von gut 15 Prozent, rechnet man Sondereffekte wie den Ausstieg beim Roboterauto-Start-up Argo AI oder die Zinsentwicklung ein. Die Wolfsburger hatten im Februar erste Eckdaten vorgelegt.

VW: Mangel an Mikrochips und Rohstoffen belastet Produktion
Dem Firmengeflecht mit Marken wie VW-Pkw, Audi, Porsche, Skoda und Seat war es auch im coronabelasteten Vorjahr gelungen, seine Erträge auszubauen. Engpässe bei Mikrochips und Rohstoffen drückten aber weiter auf die Produktion. Die fast schon chronische Mangellage im Einkauf von Elektronik führte 2022 zu langen Wartezeiten für Kunden.
Im nach Toyota zweitgrößten Autokonzern gingen die Auslieferungen daher verglichen mit dem Vorjahr um 7 Prozent zurück. Seinen Umsatz steigerte VW dennoch von 250,2 Milliarden auf 279,2 Milliarden Euro. Eine Ursache dafür ist, dass das größte deutsche Unternehmen im Schnitt höhere Preise verlangen konnte. Außer der Verknappung des Autoangebots schlug hierbei auch die allgemeine Inflation durch.
Volkswagen will Absatz 2023 steigern
Im laufenden Jahr will der Dax-Konzern wieder mehr Fahrzeuge verkaufen. Nach den knapp 8,3 Millionen ausgelieferten Wagen 2022 sollen es laut dem aktuellen Ausblick rund 9,5 Millionen sein. Der VW-Konzern peilt außerdem ein Umsatzplus von 10 bis 15 Prozent an.
Bei Investoren kamen die Ergebnisse gut an. Die Aktie des Volkswagen-Konzerns machte einen Sprung nach oben. Die VW-Aktie liegt am Freitagnachmittag bei einem Wert von 139 Euro. Das ist ein Plus von acht Prozent zum Vortag.
Derweil plant Volkswagen die größte Gigafabrik außerhalb Europas - und freut sich über Milliarden-Subventionen. (dpa/rowa)